Ausgangssperren, Entführungen und Anschläge überschatten die
Neunzigerjahre in Peru. Die Schickeria von Lima hält sich mit Luxus,
Klatsch und erotischen Eskapaden bei Laune. Enrique „Quique“ Cárdenas,
reich und glücklich verheiratet, könnte zufrieden sein, hätte er sich
nur nicht zu einer Sexorgie hinreißen lassen. Nun erpresst ihn ein
Journalist mit eindeutigen Fotos – und wird wenig später ermordet. Ein
Roman, den man als Abrechnung mit der Boulevardpresse lesen könnte, die
wenig freundlich darauf reagierte, dass Vargas Llosa seine Frau nach
über 50 Jahren für eine Beautyqueen verließ. Tatsächlich zielt das Buch
aber auf seinen Widersacher Alberto Fujimori, der ihm 1990 das Amt des
Staatspräsidenten vor der Nase wegschnappte, sowie dessen
Geheimdienstchef, der lästige Personen gerne mit Hilfe der
Klatschblätter diffamiert. Wie die Elite im Schmutz von Korruption und
Intrigen versinkt, um im Windschatten der Revolution wieder
aufzuerstehen, ist wendungsreich, wortgewandt und unterhaltsam erzählt.
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