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Mobile Sportgeräte im Test: Klimmzugstange, Schlingentrainer, Springseil, Plankpad

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Vor fast genau einem Jahr habe ich an dieser Stelle schon einmal Sportgeräte präsentiert. Inzwischen hat sich bei mir die Wohnsituation verändert. Dadurch habe ich weniger Platz für Sportausrüstung. Eine Rudermaschine kann ich zum Beispiel nicht mehr unterbringen. Daher habe ich mich nach Möglichkeiten umgeschaut, auch unterwegs etwas für meine Fitness machen und meinen zu Rücken stärken. Mit meiner Suche nach einem mobilen Fitnessprogramm bin ich offenbar nicht allein: Das Angebot an Geräten mit oder ohne App-Anschluss wächst rapide.

Die hier empfohlenen Produkte wurden subjektiv, aber redaktionell unabhängig ausgewählt. Über die sogenannten Affiliate-Links im Text erhält der Verlag, aber nie der Autor individuell, bei Verkäufen eine geringe Provision vom Händler.

Was einem dabei klar sein sollte: nur bei korrekter Nutzung können Sportgeräte einen positiven Effekt haben. Wer Übungen falsch durchführt, gefährdet im schlimmsten Fall seine Gesundheit. Auch wenn es für viele Übungen Anleitungen gibt, ersetzen diese keinen echten Trainer, der bei Bedarf korrigierend eingreifen kann. Also übertreiben Sie es lieber nicht. Schließlich muss das heimische Sportprogramm langfristig Freude machen, damit man Erfolge sieht.

Fürs mobile Fitnessstudio habe ich folgende Produkte getestet: So habe ich getestet

Verarbeitung und Material: Wie gut ist die Verarbeitung?

Aufbau und Betrieb: Wie schnell kann man loslegen - und was bringt's?

Preis-Leistung: Lohnt sich die Anschaffung?

Hochziehen statt abhängen

Um es gleich vorwegzunehmen: Ja, bei dieser Klimmzugstange von Eaglefit handelt es sich um eine Holzstange in der Dicke eines Besenstiels, die einfach aufgehängt wird. Nun könnte man sich fragen, warum man dafür so viel Geld ausgeben soll. Ganz einfach: Idee, Umsetzung und Verarbeitung sind gut.

Die Stange wird in Deutschland aus Eschenholz gefertigt. In der Mitte ist ein stabiles Seil mit dem sogenannten 4-fachen Prusik-Klemmknoten angebracht. Damit wiederum lässt sich die Stange in die Karabiner des höhenverstellbaren Befestigungsbandes einklinken. So kann man die Stange an einen hohen Ast, Dachbalken oder einen starken Haken an der Decke hängen. Die maximale Belastung gibt der Hersteller mit 100 Kilogramm an.

Der Clou an der mittigen Seilaufhängung ist der Balance-Effekt: Nur wenn man mit beiden Armen gleich viel Kraft aufwendet, bleibt die Stange waagerecht. Bei fest montierten Stangen neigt man dazu, die schwächere Seite auszugleichen. Allerdings sind die Übungsmöglichkeiten begrenzt. Machbar sind Züge im Obergriff (Handflächen zeigen nach hinten) für die Stärkung des Latissimus und im Untergriff (Handflächen zeigen nach vorne), bei denen zusätzlich der Bizeps stimuliert wird. Ein Muscle-up, also ein Hochstemmen, ist mit dieser Stange kaum möglich.

Flexibles Ganzkörpertraining mit dem Schlingentrainer

Der Schlingentrainer von Pullup & Dip lässt sich theoretisch überall aufhängen. Hat man die passende Vorrichtung mitbestellt, kann man die das Set an einer Tür, einer Wand, einem Baum oder Pfahl anbringen. Ist das erledigt, bringt man an höhenverstellbaren Ringen verschiedene Trainingsbänder an. Im Set sind zwei Paar unterschiedlich starke Gummibänder, feste Gurte, in die man sich auch hineinhängen kann, enthalten. Außerdem ist eine Metallstange für Zug- und Hebe-Übungen dabei. Darüber hinaus gibt es weiteres Zubehör, wie etwa Klettbänder für die Fußknöchel und Griffe, die in die Bänder eingehängt werden können.

Laut Hersteller sind damit rund 100 unterschiedliche Übungen möglich, die in einem PDF und Videos erklärt werden. Alle habe ich nicht ausprobiert habe, bin von der Vielseitigkeit aber überzeugt. Doch, wer gern Buch über gestemmte Gewichte führt, wird mit dem Set nicht froh: Es lässt sich kaum abschätzen, wie viel Zugkraft man für die jeweiligen Übungen aufbringen muss.

Praktisch: Das Set lässt sich gut im mitgelieferten Rucksack verstauen, wenn man es zum Sport in Park oder Wald mitnehmen will. Allerdings ist das Set so schwer, dass man mit ihm auf dem Rücken schon den Weg zum Training als Training betrachten sollte.

Bei häufiger Nutzung, vor allem im Freien, können die Gummis mit der Zeit allerdings porös werden. Durch den modularen Aufbau lassen sich aber alle Teile leicht ersetzen. Und bis das nötig ist, hat man sicher schon eine ganze Weile arbeiten können.

Von wegen Kinderspielzeug: Ein Springseil ermöglicht ein sehr gutes Cardio-Training. Außerdem werden Konzentration und Rhythmusgefühl geschult. Aus gutem Grund gehören Springseile zur Grundausstattung jeder Boxschule.

Das Seil von Outshock wird im Retro-Look gefertigt. Die großen Holzgriffe liegen gut in der Hand, die Aufhängung lässt das schwere Gummiseil geschmeidig drehen. So kann man die Schnurschlaufe durch eine leichte Bewegung aus dem Handgelenk umherschwirren lassen. Falls es zu lang ist, lässt sich das Seil auf die passende Länge kürzen, das benötigte Werkzeug zum Öffnen der Verschraubung liegt bei. Leider ist kein Täschchen dabei, wenigstens ein Klettband oder ein Gummi zum besseren Verstauen wäre sinnvoll.

Als Planking wird eine Übung bezeichnet, bei der man sich gerade über dem Boden liegend mit Händen oder Unterarmen abstützt und in dieser Position verharrt. Hier kommt es darauf an, auf die richtige Körperhaltung zu achten, sonst kann es ganz schön in den Rücken gehen. Doch wenn man alles richtig macht, ist Planking eine fantastische Übung für die gesamte Muskulatur. Mit dem Plankpad kann man sie noch anstrengender machen, den hier muss man zusätzlich die Balance halten, wodurch noch mehr Muskelgruppen angesprochen werden.

Das Sportgerät ist im Prinzip ein stabiles Holzbrett, an dessen Unterseite ein halbrundes Holzstück montiert wurde. Auf dieser Wippe hat der Hersteller eine rutschfeste Matte geklebt. Die Konstruktion ist stabil genug, dass man darauf auch stehen kann, wodurch die Matte aber schnell schmutzig wird.

Um die Übungen abwechslungsreicher zu gestalten, bietet der Hersteller eine App mit Spielen an, die durch links-rechts-Bewegungen des PlanPad gesteuert werden. Legt man das Smartphone vor sich auf das Pad, muss man bei der Übung etwa einen Skifahrer durch einen Parcours lenken oder ein Piratenschiff steuern. Die Auswahl ist allerdings begrenzt, was Anfangs Spaß macht wird schnell langweilig. Alternativ kann man ein Workout-Programm mit Intervall-Trainings nutzen.

Als Jean-Claude Van Damme auf seinen festen Hintern angesprochen wurde, soll er gesagt haben, dass er ihn bei jeder Gelegenheit in Intervallen anspanne und wieder lockere, zum Beispiel in der Küche. Ich weiß nicht, ob diese Geschichte stimmt. Sicher ist allerdings, dass man eigentlich kein Sportgerät braucht, um fit zu werden oder zu bleiben - der eigene Körper reicht vollkommen - wenn man die richtigen Übungen kennt. Wer etwa seine Hände kräftig gegeneinander presst, diese Position eine Weile hält, und das mehrmals wiederholt, merkt das schnell in den Armen und im Brustbereich. Doch wie stark soll man drücken? Das verrät der Tracker Activ5 von Activlife.

Das kleine Gerät mit der gummierten Oberfläche wirkt unscheinbar, hält aber ganz schön was aus. Im Inneren steckt eine Art Waage, die den auf die Außenseiten ausgeübten Druck erfasst und seine Messwerte per Bluetooth an eine Smartphone-App überträgt. Mit der App wiederum lässt sich ein Trainingsprogramm erstellen, um ein individuelles Ziel zu erreichen kann.

Mit einer Vielzahl gut beschriebener Übungen gilt es dabei, für eine bestimmte Zeit mit Kraft auf die Oberfläche zu drücken. Das kann zum Beispiel auch mal dadurch erreicht werden, dass man sich mit der Ferse daraufstellt oder sich dagegen lehnt. Alles Übungen, die auch ohne das Gadget funktionieren würden.

Der Vorteil beim Training mit App: Auf dem Handydisplay wird angezeigt, wie stark man drücken und wie lange man aushalten soll. Ohne Kontrolle würde man sicher schneller nachlassen. Laut Hersteller sollen fünf Minuten Training mit dem Gerät den Effekt von 25 Minuten ohne Activ5 entsprechen. Eine Behauptung, die kaum nachzuprüfen ist.

Die Batterie hält mehrere Wochen oder sogar Monate durch - je nachdem, wie häufig man trainiert. Und nach dem Sport verschwindet der kleine Sportler einfach in der Tasche - bis zur nächsten Einheit.

Auf Präzision kommt es an

Kaum zu glauben, aber auch das ist Sport: Es gibt Wettbewerbe und Meisterschaften, es geht um Präzision und es werden Punkte gezählt. Nach (oder statt) einem harten Training möchte ich manchmal eine ruhige Kugel schieben, gern mit Freunden im Park. Dafür habe ich mir im Mutterland des Pétanque ein paar Kugeln bestellt. Der französische Hersteller Obut bietet Material für Profis und Amateure an, auch verschiedene Größen und Gewichte stehen zur Wahl und wer mag, lässt seine Initialen einstanzen.

Die Kugeln liegen perfekt in der Hand, die Verarbeitung ist toll. Aber nicht wundern, wenn schon nach einiger Zeit Kratzer zu sehen sind. Meine schwarzen Kugeln verlieren an einigen Stellen schon die Farbe. Aber das muss so sein, das ist die Patina von Kugeln, die auch benutzt werden. Im Set ist natürlich auch eine Zielkugel (das "Schweinchen") enthalten. Bei dem hohen Preis hätte ich mir eine Transporttasche gewünscht, leider wird nur ein billiger Stoffbeutel mitgeliefert. Auch ein Tuch zum Säubern der Kugeln fehlt.

Hintergrund: Produkttests im Ressort Tests
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