Einst gründeten sie sich als Fanclub der norwegischen Deathpunk-Band Turbonegro. Mittlerweile gibt's Turbojugenden auf der ganzen Welt - ungefähr 2000 „Chapter" mit 20.000 Mitgliedern. Vorm „Schlemmer-Eck", der Kommandozentrale auf dem Hamburger Berg, betrinken sie sich (Lieblingsmische: Fanta-Korn, Lieblingsbier: „Astra"), huldigen dem Punkrock, ihrer Freundschaft und haben sich lieb!
Ich mittendrin: Die Turbojugend St. Pauli, „Mutter aller Jugenden", lässt mich ihre Praktikantin sein. Wenn ich mich jemandem vorstelle, geht der Blick automatisch auf meine rechte Brust - dort steht normalerweise der „Warrior Name" (Kampfname) - aber ich trage ja nur eine stinknormale Jeansjacke. Anstatt davon irritiert zu sein, werde ich trotzdem sofort in die bunte Runde aufgenommen.
Erstmal bekomme ich eine Fa-Ko-Mische - kann man sehr gut trinken, den Alkohol schmeckt man kaum. Im Indra darf ich die „Turbojugend Saved My Life"-Hymne mitsingen und helfe am Einlass. Beim wilden Kvelertak-Auftritt im Gruenspan stehe ich mit „B. Engel" aus Wien in der ersten Reihe und fange ein Plektrum. Ich lerne Turbojugendliche aus der ganzen Welt kennen! Meine Lieblinge sind die Finnen - sie strahlen so eine sympathische, skandinavische Ruhe aus. Von Markus (Stockholm) bin ich beeindruckt: Er hat Herbert, den Wirt vom „Schlemmer-Eck", auf dem Po tätowiert. Herbert selbst posiert stolz mit mir vor seiner „Turbojugend Worldwide"-Wand. Als einziger hat er eine golden bestickte Kutte.
An diesem Wochenende habe ich neue Freunde gefunden - und sogar eine Einladung von Jyrki (Kyrkslätt) nach Finnland bekommen. Wer weiß, vielleicht darf ich auch bald Mitglied werden? Turbojugend, ich hab' dich lieb!