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VW ID 7: Das elektrische Weltauto

VW ID.7 ist das Top-Modell in der ID-Reihe von Volkswagen

Der VW ID 7 ist das sechste Modell der ID-Reihe und wird weltweit angeboten. Die Limousine ist das Top-Modell der Wolfsburger und gibt einen Ausblick darauf wie der Passat elektrisch wird.

Weltpremiere für den VW ID 7, doch Markenchef Thomas Schäfer ist in Berlin gar nicht dabei. Er steht im 8.400 Kilometer entfernten Shanghai. In China startet die Messe Auto Shanghai. Da passt es, dass die elektrische Limousine als Weltauto vorgesehen ist. Nach dem SUV ID 4 soll der ID 7 in Nordamerika, Europa und China erfolgreich sein. Zumindest in Europa will Volkswagen bis 2030 einen E-Auto-Anteil von 80 Prozent beim Absatz erreichen. Ab 2033 wollen die Wolfsburger in Europa nur noch E-Autos produzieren.

„Es ist der Passat für die elektrische Welt", sagt Imelda Labbé, Markenvorständin für Vertrieb, Marketing und After Sales bei Volkswagen. Sie übernimmt die Präsentation im Berliner Motorwerk, wo vor hundert Jahren Elektromotoren hergestellt wurden. Aus Shanghai wird Thomas Schäfer zugeschaltet, wo er das Auto als ID 7 Vizzion vorstellt. „Mit dem ID 7 gehen wir den nächsten Schritt in unserer Elektro-Offensive. Die Limousine bietet hohen Komfort und große Reichweiten. Schon 2026 werden wir das breiteste E-Portfolio aller Hersteller anbieten - vom Einstiegsmodell für unter 25.000 Euro bis zum neuen Topmodell ID 7," sagt Marken-CEO Schäfer.

Der ID 7 soll ab 60.000 Euro in der gehobenen Mittelklasse (B-Segment) starten. Doch laut Schäfer wird die Limousine „einige Premium-Merkmale im Volumensegment bieten." So zählen die smarten Air Vents sowie das Augmented Reality Head-up-Display zur Serienausstattung. Damit schrumpft das Fahrerdisplay. Es ist nur noch ein Spalt, so hoch wie die Lüftungsschlitze. Doch das genügt, um alles Wesentliche wie Tempo(limit), Reichweite und Batteriefüllung anzuzeigen.

Wohlfühlen auf der Langstrecke

Platz, Klimatisierung, Massage, Licht und Sound. Diese Aufzählung fasst zusammen, warum der ID 7 mit seinen Ausstattungsoptionen auch in der Oberklasse durchgehen könnte. Mit 2,97 Meter Radstand haben die Passagiere viel Bein- und Kopffreiheit. Der ID 7 kommt mit einem Glasdach, aber ohne Sonnenrollo. Damit gewinnt man in dem 1,54 Meter hohen Wagen einige Zentimeter Platz. Selbst die nach hinten abfallende Dachlinie der Coupé-Form schränkt die Kopffreiheit der Passagiere im Fond nicht allzu sehr ein. Hinter der Rückbank verbleiben 532 Liter Volumen für Gepäck. Obwohl der Motor im Heck arbeitet, bietet VW unter der Fronthaube keinen Stauraum.

Die Klappen der Lüftungsschlitze werden von E-Motoren bewegt (Smart Air Vents). Bevor die Fahrt beginnt, kann man per App den Innenraum klimatisieren. Die elektrisch angetriebenen Klappen verteilen die Luft gleichmäßig im Fahrzeug. Sagt man der Sprachassistentin Ida: „Ich habe kalte Hände.", aktiviert sie einen warmen Luftstrom aus den Smart Air Vents in Richtung Lenkrad. Ida kann zuordnen, von welchem Platz der Sprachbefehl kam.

Verspannungen und Ermüdung wirkt die Massagefunktion in den Ergo-Komfort-Sitzen entgegen. Zehn aufblasbare Kissen im Rücken und zwei in der Sitzfläche massieren auf beiden Vordersitzen. Dabei wählt man zwischen einem knappen Dutzend Massageprogrammen. Eine In-Car-Wellness-App schafft die passende Atmosphäre für einen Kurzschlaf während der Ladepause. Die Komfort-Sitze kühlen oder heizen. Messen Sensoren Feuchtigkeit im Rückenbereich, beginnt ein Trocknungsprogramm mit warmer Luft.

Sprachassistent Ida

Die Innenbeleuchtung (Ambient Light) kommt in der Serienausstattung mit zehn Farbtönen, optional mit 30 Farben. Die lassen sich Vorlieben oder Stimmungen anpassen. Zum Thema Licht gehört auch das große Panoramaglasdach. Es reflektiert Wärmestrahlung auf beiden Seiten, so dass im Sommer Wärme draußen und im Winter drinnen bleibt. Das Besondere ist eine Milchglas-Funktion. Mit einem Fingerwisch wird das Glas opak. Dafür sorgt eine PDLC-Schicht (Polymer Dispersed Liquid Crystal) im Glas. Liegt eine Spannung an, wird das Glas blickdicht. Wird die Spannung abgeschaltet, wechselt das "Smart Glas" auf transparent. Zur passenden Reisestimmung tragen die optional erhältlichen Harman Kardon Lautsprecher bei. Bei der 700 Watt-Anlage arbeiten 13 Lautsprecher sowie ein Subwoofer im Kofferraum.

Gesteuert wird alles über die Sprachassistentin Ida oder das große Display in der Mitte. Mit einer Diagonale von 38 Zentimetern (15 Zoll) ist es das größte in der ID-Reihe. Die App-Symbole in der oberen Reihe über den eigentlichen Inhalten, kann sich der Nutzer auf Wunsch zusammenstellen. Ganz unten sind immer die Klimaeinstellungen zu sehen. Die Wischflächen für die Temperatur sind beleuchtet. Nur bei den Fensterhebern bleibt VW bei dem bekannten System mit zwei Knöpfen für vier Fenster, deren Belegung man über einen Rear-Knopf wechselt.

Bis zu 615 Kilometer weit fahren

Mit 86 kWh verbaut Volkswagen im ID 7 die bislang größte Batterie. Allerdings kommt die erst in der Version Pro S. Los geht es im Herbst 2023 mit dem VW ID 7 Pro, der mit einer 77 kWh (netto) Batterie bis zu 615 Kilometer weit kommen soll. Die maximale Ladeleistung liegt bei 170 kW. Die große Batterie verträgt bis zu 200 kW und schafft 10 bis 80 Prozent SoC in 25 Minuten.

Aerodynamik und ein neuer E-Motor sorgen laut Volkswagen für den effizienten Umgang mit Energie. Der cW-Wert liegt bei 0,23, die Stirnfläche bei 2,45 Quadratmeter. Die geschlossene Front startet sehr tief, steigt nur langsam an. Der Winkel der Frontscheibe fällt flach aus. Die Coupé-artige Dachlinie der 4,96 Meter langen Schräghecklimousine ist ein Produkt des Windkanals.

Auch der permanenterregte Synchronmotor im Heck ist der leistungsstärkste in der ID-Reihe. Statt der üblichen 150 kW leistet er 210 kW (286 PS). Damit steigt die Höchstgeschwindigkeit von 160 auf 180 km/h. Das Drehmoment liegt bei 545 Newtonmeter. Dazu wurden im Stator mehr Kupferwindungen mit einem größeren Drahtquerschnitt verbaut. Der Magnet im Rotor fällt stärker aus und verträgt höhere Temperaturen. Der Pulswechselrichter wurde verbessert, um effizienter von Wechsel- zu Gleichstrom und umgekehrt umzuspannen. Trotz mehr Leistung ist der Motor nur vier Kilogramm schwerer geworden. So benötigt die Kühlung keine eigene Pumpe. Das Öl wird durch die Rotorbewegung verteilt. Die Außenseite des Stators nutzt einen Wasserkühlmantel.

Bei einer kurzen Proberunde mit einem Prototypen auf einer Bergstraße macht das neue Fahrwerk (DCC) einen guten Eindruck. Die Software nutzt beim ID 7 mehr Sensordaten, um das 2.200 Kilogramm schwere Auto an die Situation anzupassen. Da die Vorderräder nicht angetrieben werden, ist viel Platz im Radkasten und der Wendekreis fällt mit 10,9 Metern klein aus, was auch in engen Kurven von Vorteil ist.

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