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Segelflieger - Lautlos in den Lüften

moderner Segelflieger über den Alpen

Segelflugzeugbau hat eine lange Tradition in Deutschland und bietet die ideale Blaupause für eine effiziente und ökologische Mobilität.

Von Spitze zu Spitze überspannt der Flügel 20 Meter. Er ist, genau wie der schlanke Rumpf, schneeweiß, hochglanzpoliert und erinnert eher an einen edlen Konzertflügel als an ein Flugzeug. Mit so einem Segelflieger sind Tausende Kilometer weite Flüge möglich - ohne einen Tropfen Sprit zu verbrennen.

"Segelflug ist der sauberste Sport, den man sich vorstellen kann", sagt Tilo Holighaus, Geschäftsführer des traditionsreichen Segelflugzeugbauers Schempp-Hirth in Kirchheim Teck bei Stuttgart.

Schaut Holighaus aus dem Fenster seines holzgetäfelten Büros im ersten Stock der ehrwürdigen Manufaktur, so sieht er das Wahrzeichen des internationalen Segelflugsports: die Teck. Die Gegend um die Burg weist die weltweit höchste Dichte an Segelflugplätzen auf.

Da ist es schon fast selbstverständlich, dass am Fuße der erhabenen Burg die besten Segelflugzeuge der Welt entstehen. "Wenn sie heute auf eine Weltmeisterschaft gehen, sind mehr als 95 Prozent der Flugzeuge aus deutscher Produktion. Die meisten davon kommen von uns", sagt Holighaus, der auch selbst an Weltmeisterschaften teilnimmt.

Neben Schempp-Hirth sind vor allem DG Flugzeugbau in Bruchsal, Lange Aviation in Zweibrücken und Alexander Schleicher in Poppenhausen an der Wasserkuppe im Geschäft. Warum sind ausgerechnet deutsche Unternehmen so erfolgreich im Segelflugzeugbau?

"Der Grund sind die beiden Weltkriege", sagt Holighaus. Nach dem Ersten war das Fliegen mit Motor verboten. Also, dachten sich einige findige Hobbypiloten, fliegen wir halt ohne Motor. Nach dem Zweiten Weltkrieg war alles, was mit Fliegen zu tun hat verboten. Also konzentrierte man sich aufs Entwerfen. Etwa in den Akademischen Fliegergruppen der Universitäten in Stuttgart, Braunschweig oder Berlin.

Erst 1951 wurde der Luftraum für den Segelflug wieder geöffnet. Damals waren die Flugzeuge noch größtenteils aus Holz, bespannt mit hauchdünnem Stoff. Mit den Jahren wurden die profanen Gebilde immer leistungsfähiger. So wurden schon früh Flügelprofile entworfen, die Höchstleistung versprachen.

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