Den Schlüssel zum Rätsel dieser Prosa platziert Mário Gomes gleich auf der ersten Seite: Da heißt es, dass dieser Roman gar kein Roman sei. Er sei ein Wasserballspiel, maschinell in Prosa übersetzt. Wer wissen wolle, wie das Spiel ausgehe, zähle die Nominalkomposita (also zusammengesetzte Nomen wie "Wasserballfeld") zum Ende jedes Absatzes als Tore für Team eins und die Adjektive und Pronomen als Tore für Team zwei. Sollte sich nun wirklich jemand die Mühe machen, dürfte er auf das Ergebnis 11 : 12 kommen.
Willkommen in der skurrilen Welt des Autors, Filmemachers und Dozenten Mário Gomes. Zwar ist über Gomes nicht viel mehr bekannt, als dass er einmal als Schiedsrichter bei der WM im Philosophical Football im Einsatz war. Und doch hat sein kleines Œuvre schon jetzt einen prägnanten Einschlag. Sein literarischer Erstling Berge, Quallen, den er gemeinsam mit Jochen Thermann veröffentlicht hat, ist ein herrlich unlogischer, surrealistischer Teufelstrip. Jetzt also Wasserball.