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Auf dem Sprung in die Zukunft

Handel & Dienstleistung

VW und Wolfsburg stehen vor Entwicklungssprüngen

Die Stadt Wolfsburg und der Konzern Volkswagen gehören zusammen wie zwei Teile eines zweiteiligen Puzzles. Der urbane Raum und der Autobauer sind gemeinsam zu internationalem Format gewachsen. Und doch sollten sie noch sichtbarer zusammenrücken - so lautet zumindest ein Vorschlag des Urban Land Institutes. Dieses Gremium aus internationalen Stadtentwicklungs- und Immobilienexperten hatte kürzlich in einem „Advisory Services Panel" Empfehlungen erarbeitet, wie sich Stadt und Konzern weiter entwickeln und noch enger zusammenwachsen.

„Mit Volkswagen steht der Stadt ein wirtschaftlich starker Partner zur Seite, das Jobwachstum ist im landesweiten Vergleich gut und in der Stadt ist ein komfortabler Lebensstil möglich. Jedoch sieht das Panel in Anbetracht globaler Entwicklungen den Bedarf nach Veränderung, um Wolfsburg wettbewerbsfähig zu halten. Städte befinden sich in einem globalen Rennen um Talente und Investments. Dabei gewinnen größere und besser vernetzte Regionen und Städte", heißt es im Fazit des Gremiums. Als konkrete Maßnahmen schlägt das Panel beispielsweise vor, die Promenade auf der Werksseite des Mittellandkanals zu öffnen und Büros der Konzernverwaltung in die Innenstadt zu verlagern. „Die historisch enge Verbindung von Volkswagen und der Stadt ist charakteristisch für Wolfsburg. Hier am Konzern- und Markensitz arbeiten wir gemeinsam engagiert für die Zukunftsfestigkeit und die Attraktivität der Stadt. Wolfsburg ist eine junge Stadt, ein starker Wirtschaftsstandort mit enormem Potenzial und besten Voraussetzungen für die Bewältigung der Herausforderungen von Heute und Morgen", so Julius von Ingelheim, Leiter Regional- und Standortentwicklung der Volkswagen AG.

Wolfsburgs Skyline steht vor Veränderungen

Die Skyline Wolfsburgs ist seit jeher geprägt von den Schornsteinen des VW-Heizkraftwerks. Auf der anderen Seite des Mittellandkanals steht der Nordkopf für den Eingang zur City. Hier hat sich in jüngerer Vergangenheit einiges getan: So ist beispielsweise der Nordkopf-Tower der LSW vor rund einem Jahr eröffnet worden. Noch näher an der Innenstadt will die Volksbank BraWo im großen Stil bauen. Auch das Stadtentwicklungs-Panel hat bei der Entwicklung der Innenstadt klar für eine Stärkung des Nordkopfes ausgesprochen. Dort solle ein lebendiger urbaner Kern entwickelt werden. In Braunschweig hat die Volksbank direkt am Hauptbahnhof bereits ein architektonisches Ausrufezeichen gesetzt. Der dortige BraWo-Park hat das Stadtbild enorm geprägt. Auf rund 130 Millionen Euro beläuft sich das Gesamtinvestitionsvolumen für dieses Projekt. In Wolfsburg will die Bank jetzt in etwa genauso viel Geld in die Hand nehmen - für die BraWo-City am Nordkopf. Dort besitzt die Bank Grundstücke mit einer Gesamtfläche von etwa 18.776 Quadratmetern. „Es sind vorrangig Büro- und im Erdgeschoss Einzelhandelsflächen geplant. Ob Wohnungen sinnvoll integriert werden können, wird ein Architektenwettbewerb zeigen", sagt Claudia Kayser, Leiterin der Volksbank-Direktion Wolfsburg.

Dieser Wettbewerb werde voraussichtlich im kommenden Jahr starten. „Von den Ergebnissen ist die weitere Entwicklung abhängig.Gemeinsam mit der Stadt Wolfsburg werden wir festlegen, welchen Umfang die BraWo City haben wird. Wir haben keine Größenbeschränkung und wollen am Nordkopf die größtmögliche Fläche schaffen, die die Stadt bereit ist mitzugehen", berichtet Kayser. Wichtige Punkte für die Gesamtplanung seien zudem die Themen Verkehr und Parken. „Der Nordkopf ist durch seine Nähe zu Volkswagenwerk, Bahnhof, DOW und Innenstadt ein zentraler Punkt Wolfsburgs. Mit steigender Attraktivität wird er sich zum neuen Mittelpunkt der Stadt entwickeln", ist Kayser überzeugt. Ihr Haus möchte das mit der Entwicklung der BraWo-City unterstützen. „Wir werden dort nicht nur Bürogebäude bauen, sondern die Erdgeschoss-Flächen für den Einzelhandel nutzen. Auch die Stadt verfolgt dort hochinteressante Pläne. Ich persönlich glaube, in zehn Jahren wird man den Nordkopf nicht mehr wiedererkennen", blickt Kayser voraus. Attraktivität für Arbeitnehmer

Wolfsburg bietet unzählige Qualitäts-Arbeitsplätze - aber wie steht es um die Wohn- und Lebensqualität in der Stadt? Klar ist: Nach Wolfsburg pendeln überdurchschnittlich viele Arbeitnehmer. Laut Pendleratlas der Arbeitsagentur fahren fast 77.000 Menschen aus einer anderen Stadt oder einem anderen Landkreis zur Arbeit nach Wolfsburg. Bei rund 119.00 Menschen, die in Wolfsburg arbeiten, haben die Einpendler also die Mehrheit. An der Lebensqualität in der Stadt liegt dieses Ungleichgewicht sicherlich nicht. In den Bereichen Kultur und Freizeit ist Wolfsburg schon überdurchschnittlich gut aufgestellt. Kunstmuseum und Phaeno sowie der Allerpark inklusive See bei insgesamt überdurchschnittlich viel Grün- und Waldfläche gehören zu den besten Beispielen dafür. Das Stadtentwicklungs-Panel kam zu dem Ergebnis, dass „Wolfsburg mit seiner besonderen Stadtstruktur und den großen grünen Freiflächen zwischen dorfähnlichen Siedlungen einen besonders attraktiven Charakter für viele Menschen aufweist."

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