Für die rund 30.000 Menschen, die ohne Papiere und Versicherung in Hamburg leben, ist die Corona-Krise lebensgefährlich. Dabei gäbe es einfache Wege, ihnen zu helfen.
Das Virus ist kaum in der Stadt, da verliert Yamika ihren Job. "Du musst das verstehen, Corona, das Risiko... ist besser so. Ach, und alles Gute!" Die Worte klingen ihr jetzt noch im Ohr.
Es ist einer der letzten Tage im Februar, in Hamburg wurde gerade der erste Covid-19-Fall gemeldet, doch noch verläuft das öffentliche Leben in gewohnten Bahnen. Die Familie, deren Wohnung Yamika jede Woche putzt, ist trotzdem vorsichtig. Corona, das Risiko. Ein letztes Mal darf Yamika gründlich durchwischen, ein letztes Mal bekommt sie ihr Geld – wie immer bar auf die Hand. Danach, so erzählt sie es später, tritt sie hinaus auf die Straße, legt die Hand auf ihren Schwangerschaftsbauch und denkt nur: Auch das noch.
Eigentlich dürfte Yamika gar nicht hier sein, nicht in dieser Stadt, nicht in diesem Land. Doch sie ist hier, seit 14 Jahren lebt die 35-Jährige ohne Aufenthaltspapiere in Hamburg. Sie hat keinen gültigen Pass und ist unter keiner Adresse zu finden. "Ein Mensch wie ich", sagt sie, "lebt ein Leben im Schatten."
Es ist auch ein Leben ohne Sicherheiten. Eines ohne Krankenversicherung.