Die Idee des Welcome Dinners wird neu gedacht: Jetzt laden Geflüchtete Hamburger zum gemeinsamen Fastenbrechen ein – um Einblicke in den Ramadan zu geben.
Ahmad greift mit beiden Händen in die Luft. So, als könne er es einfangen – das Wort, das ihm gerade fehlt. Wie war das noch?
"Hahn. Mit Kruste. Ein bisschen wie ... Fast Food."
"Chicken McNuggets?"
"Ja! Genau!" Ahmad klatscht in die Hände.
"Nein! Ganz anders", ruft Muna, Ahmads Frau.
Dann erklärt sie, dass die frittierten Hähnchenschenkel auf dem Teller natürlich gar nichts mit Fast Food zu tun hätten. Allein die acht verschiedenen Gewürze! Muna schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Doch ihr Ärger ist nur gespielt, sie lacht.
Ein warmer Abend in Hamburg-Billstedt. 15 Leute haben sich im Wohnzimmer der Familie Bustani versammelt, sitzen eng zusammengerückt auf zwei großen Plüschsofas und ein paar Stühlen. In der Mitte ein langer Esstisch, bis zur Kante vollgestellt mit Schüsseln und Tellern. Es gibt Salat, Reis mit Lammfleisch und Hähnchen, Linsensuppe, Teigtaschen, dazu Gebäck. Dampf steigt auf, der süße Geruch von Curry hängt in der Luft. Es ist 20.30 Uhr. Noch eine halbe Stunde - dann darf gegessen werden.
Die syrische Familie hat heute Abend zum gemeinsamen Fastenbrechen eingeladen. Das Szenario erinnert an ein Blind Date. Und das ist es auch, wenn auch ein besonderes: ein Welcome Dinner.