Social Bots gefährden mit Desinformationskampagnen die Demokratie, heißt es immer wieder. Doch das wissenschaftliche Fundament dieser These ist wackelig: Fast alle empirischen Arbeiten basieren auf einem fehleranfälligen Analysetool.
Sara Green ist ein Roboter. Oder genauer, ein Social Bot. Gesteuert von einer Software verfasst sie Einträge auf Twitter. Ihr Thema: die Coronakrise. Ihr Ziel: Chaos und Unruhe in der Bevölkerung durch gezielte Desinformation und Manipulation. So jedenfalls schreibt es Ryan Ko, Professor für Computerwissenschaft und Leiter des Lehrstuhls für Cyber Security an der Universität Queensland, in einem Artikel für das Wissenschaftsportal »The Conversation«.
Kos Analyse schafft es bis in das britische Boulevardblatt »The Sun«, immerhin eine der auflagenstärksten Zeitungen des Vereinigten Königreichs. Eine Armee von Coronavirus-Bots würde Fake News und Horrorgeschichten über die Pandemie verbreiten, heißt es da. Und wieder muss @Sara89629382 als Beispiel für die unheimlichen Roboter-Accounts herhalten – inklusive Screenshot ihres Profils.
Das Problem ist bloß: Sara Green ist in Wahrheit ein Mensch. (...)
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