piqd-Hintergrund #4
Bunch of Kunst - Doku über die Sleaford Mods
Sänger Jason, DJ Andrew und Manager Steve - das sind die Sleaford Mods aus Nottingham. Ihre Musik ist ungewöhnlich, dreckig und aggressiv, aber auch lustig, sagt Christine Franz. Die Berlinerin hat auf ihr Bauchgefühl gehört, als sie sich 2014 entschieden hat, einen Film über die englische Band zu drehen: Bunch of Kunst.
Der Film porträtiert nicht nur die Band, sondern einen Teil der britischen Bevölkerung, der sich durch die expliziten Liedtexte endlich verstanden und vertreten fühlt. Das Erfolgsrezept: Die Jungs aus den East Midlands machen Arbeitermusik. Es scheppert und dröhnt und es wird geflucht bis selbst Seemänner rot werden.
„Bunch of Kunst" kann noch bis zum 11. September 2017 in der arte-Mediathek angeschaut werden.
Mehr als eine Thriller-Serie: 4 Blocks
Die deutsche Serien-Produktion 4 Blocks kommt der Realität wirklich nahe, schreibt Christian Stahl in einem Essay für die ZEIT. Der Berliner Autor und Regisseur befasst sich schon seit Jahren mit Gangstrukturen in Neukölln. In der Serie dreht sich alles um einen libanesischen Mafia-Clan. Stahl beschreibt, wie sich die wirklichen Clans zusammensetzen. Staatenlose und Vertriebene bauen kriminelle Strukturen auf.
Man weiß nicht genau, wie viele Frauen vergewaltigt wurden, die Zahlen liegen zwischen 25.000 und 50.000. Aber das kann man natürlich nicht zählen, wie man Tote zählen kann. Bis zum Zeitpunkt meiner Recherche sind aber erst 60 Männer verurteilt worden.Redaktion: Maximilian Rosch und Florian Schairer von piqd.de Mechthild Müserhat über systematische Vergewaltigungen im Bosnien-Krieg recherchiert.Es ist auch ein Gespräch über das Scheitern des Staates. Mal wieder kommen wir in unserem Podcast kritisch auf das Thema Integration zu sprechen. Es geht vor allem um das Gefühl dazugehören zu wollen, sagt Stahl: "Es ist absurd und kindisch, aber die wollen entweder Gangster sein und wenn das nicht klappt Polizist."
Im Bosnien-Krieg in den 1990er Jahren sind bosnische Frauen täglich Opfer sexueller Gewalt durch serbische Soldaten und Wärter geworden. Mechthild Müser hat mit den Opfern gesprochen und analysiert die Problematik, die möglichen Gründe. Vergewaltigungen sind aus Sicht vieler Militärs eine nicht vermeidbare Konsequenz, ja sie halten nach Meinung einiger Soldaten sogar die Truppenmoral aufrecht.
Der Beitrag ist schwer zu verdauen, auch Müser musste während der Gespräche ihre Tränen zurückhalten.Trotzdem ist es für die Opfer enorm wertvoll über die schrecklichen Taten zu reden. Denn wenn Menschen nicht mehr menschlich handeln, ist es wichtig die Opfer zu schützen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Begleiten doch die Folgen der Vergewaltigung die Frauen ihr Leben lang.