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Meloni überrascht mit Südtirol-Wende: Expertin erklärt das „Kalkül" - und die komplexe Lage in Bozen

Giorgia Meloni überrascht Südtirol: Dort warnen nun vor allem noch Separatisten vor den (Post-)Faschisten. Eine Expertin erklärt IPPEN.MEDIA die Lage.

Bozen/München - Seit dem Wochenende ist es offiziell: Giorgia Meloni ist Italiens neue Regierungschefin. Das Mandat für die Postfaschistin weckte vielerorts in Europa große Beunruhigung. Aber auch ein besonderer Teil Italiens suchte lange seinen Umgang mit der neuen Konstellation, bis hinauf zur Regierungspartei: Südtirol.

Die autonome Provinz ist ein Wirtschaftsmotor und einerseits Schauplatz separatistischer Bestrebungen - andererseits aber auch ein oft zitiertes Beispiel gelungener Integration nach Unabhängigkeit strebender Landesteile in Europa. Melonis Wahlsieg befeuerte Sorge und Unmut von Separatisten. Eva Klotz, Politikerin der Partei Süd-Tiroler Freiheit (STF), etwa warnte vor einer „Art Vertreibungspolitik" Giorgia Melonis. Auch die österreichische FPÖ war immer wieder im Boot.

Die Separatisten trommelten also gegen die Postfaschisten. Und die altehrwürdige Südtiroler Volkspartei (SVP)? Die Autonomie-Partei schwankte lange zwischen kalter Schulter und kalkulierter Diplomatie. Bis kurz vor Melonis Regierungserklärung am Dienstag (25. Oktober) - die dann ein überraschendes Angebot gen Bozen enthielt. Alice Engl, Generalsekretärin der Südtiroler Gesellschaft für Politikwissenschaft, vermutet „politisches Kalkül" hinter dem Schritt. Auch auf einen weiteren interessanten Punkt weist Engl im Gespräch mit Merkur.de von IPPEN.MEDIA hin: Die Machtübernahme der Postfaschisten stößt in Italien auf kein so großes Entsetzen wie in weiten Teilen Europas.

Wie geht es für das Vorzeigeprojekt Südtirol weiter? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:


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