Die Wahl zeigt: Ein Riss geht durch Schweden. Das Land, das einst Bullerbü-Klischee war, taumelt in die Extreme. Die Politik hat nun zwei Aufgaben, kommentiert Florian Naumann.
Noch ist der Ausgang der Schweden-Wahl unklar. Aber schon die vorläufigen Zahlen irritieren: Selten schien ein Riss so mittig durch ein ganzes Land zu gehen. Ein linkes Lager bei knapp 49 Prozent, ein rechtes Lager bei gut 49 Prozent. Und das, obwohl die Parteien rechts der Mitte offen erklärten, mit einer ebenso offen rechtspopulistischen Partei paktieren zu wollen - was schwerer wiegt, als die eher oberflächliche Links-Rechts-Dichotomie. Denn das schien in Schweden bis kurzem ebenso undenkbar wie in Deutschland.
Dabei sind die Fragen der Regierungsbildung noch das geringste Problem. Je eingehender der Blick auf das Wahlergebnis, desto größer der Schmerz beim Gedanken an das Land, das für viele Deutsche ein Sehnsuchtsort ist.
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