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X-Faktor Kruel besiegelt RheinStars-Sieg


Nach der Niederlage in der Vorwoche gegen Tabellenführer Jena, versprach RheinStars-Coach Arne Woltmann dem Fußballweltmeister und Mitgesellschafter Lukas Podolski bei dessen nächsten Besuch einen Sieg. Diesen gab es darauf schneller als erwartet. Beim Duell mit den Hamburg Towers war Poldi erneut zugegen und feierte gemeinsam mit dem Aufsteiger einen 76:64-Sieg. Danach sah es jedoch über weite Strecken des Spiels nicht aus.

Wie auch gegen Jena verschliefen die Gastgeber den Anfang der Partie. In der Offense taten sich die RheinStars enorm schwer, warfen aus schwierigen Positionen und ermöglichten den Hamburgern so leichte Zähler in den Gegenangriffen. Ein unbedrängter Dreier von Point Guard Anthony Cathy sorgte für den schnellen 0:7-Rückstand der Kölner. Trotz des stabilen Defensivreboundings hatten die Hausherren in der Folge Probleme, den Vorsprung der Towers wettzumachen. Das Scoring aus dem Feld sowie die schwache Freiwurfquote waren die große Achillesferse. Ohne einfache Punkte des Liganeulings konnten die Norddeutschen weiter davonziehen. Xavier Roberson stellte den Spielstand mit zwei Würfen von Downtown auf 12:21 zur Viertelpause.

So wie das erste Viertel endete, begann auch das zweite. Kölns Feldwürfe fanden nur selten ihr Ziel. Besonders von jenseits der Dreipunktelinie warfen die Domstädter nur mit mäßigem Erfolg. Hamburg dominierte in dieser Phase durch seine Big Men Robert Ferguson und Stefan Schmidt das Brett und kam so besser zum Abschluss als der Gegner. Mit einem Dreier zum 21:32 demonstrierte Ferguson seinen Variantenreichtum und zementierte die Führung. Erst gegen Ende des Viertels schlichen sich Fehler ins Spiel der Towers. Zwar ließ Köln ausreichend Möglichkeiten liegen, schaffte es jedoch mit viel Mühe, sich dem Kontrahenten anzunähern. Zunächst verkürzte Lakeem Jackson den Abstand per Dreipunktspiel auf acht Punkte (24:32), ehe David Downs von der Freiwurflinie und Aaron Jones mit einem Fastbreak-Dunk den 29:32-Halbzeitstand besorgten.

Auch im dritten Abschnitt behielten die RheinStars ihre Schwierigkeiten in der Offense bei. Die Fehlwürfe der Kölner nutzte Hamburg zum sicheren Scoring durch Lay-Ups, bevor Alex Foster den Gastgeber per Dreier wieder heranbrachte (34:38). Dieses Aufbäumen wussten die Türme dennoch schnell zu ersticken. Es war Power Forward Ferguson, der durch spektakuläre Dreier und zuverlässiges Arbeiten im Low-Post die Domstädter auf Distanz hielt (38:47). Kölns Trainer Woltmann reagierte nun und brachte BBL-Legende Bernd Kruel. Mit dem 39-Jährigen Center stabilisierte sich die Feldwurfquote seiner Mannschaft. Zudem blies er höchstpersönlich zur Aufholjagd, indem er ein And-One versenkte und weitere Fouls gegen sich provozierte (42:48). Von seiner Energie angesteckt stellten sich auch Kruels Teamkameraden offensiv besser an. Jacksons Tip-in nach einem Korbleger von Foster bedeutete nur noch sechs Punkte Rückstand für den letztjährigen Regionalligameister (44:50).

Das letzte Viertel sollte zu einem offensiven Feuerwerk der RheinStars werden. Eingeläutet durch ein weiteres And-One des unaufhaltsamen Kruel, der am Schluss auf neun Punkte in 5:25 Minuten kam, spielte sich Köln in einen Rausch (51:52). Hamburg leistete sich ungewohnt viele Schrittfehler, warf unnötig Bälle ins Aus und verhalf dem Gegner zum Comeback. Die Kölner drehten den Spielverlauf nun auf den Kopf und fanden Wege, die Fehler der Towers besser als zuvor auszunutzen. Der Ball lief endlich flüssig durch die Reihen, sodass es gelang, die Schützen in gute Positionen zu bringen. Die erste Führung der RheinStars durch einen Korbleger von Aaron Jones ließ nicht lange auf sich warten (56:55). Es folgte nun ein furioser 10:0-Lauf, bei dem Marin Petric die Dreierquote aufbesserte und sogar Lakeem Jackson seine Freiwürfe verwandelte (61:55). Dieser Sturmlauf brach den Rhythmus der Hamburger komplett und fand seine Fortsetzung in großartigen Plays, welche die Offense um Lakeem Jackson veredelte. Lediglich von der Freiwurflinie gab sich der Gast keine Blöße. Die Treffsicherheit der Guards Jonathon Williams und Bazoumana Kone änderte jedoch nichts am 76:64-Erfolg der RheinStars.

Stimmen zum Spiel:

Hamed Attarbashi (Trainer Hamburg Towers):

„Wir haben es nicht geschafft, über 40 Minuten den Korb zu attackieren. In den letzten zehn Minuten waren wir nicht mehr mental so stark wie zuvor. In den ersten 30 Minuten haben wir über lange Zeit dominiert und waren lange die bessere Mannschaft. "

Arne Woltmann (Trainer Arne Woltmann):

„Mit den letzten zwölf Minuten bin ich sehr zufrieden. Mit den ersten 28 nicht. Wir hatte zu viele mentale Breakdowns, die uns immer wieder das Leben schwer gemacht haben. Es war gut, dass uns ein älterer Spieler den Weg gezeigt hat. Bernds Auftritt ist ein Beispiel für die jungen Spieler, wie man fokussiert in so ein Spiel geht. Wir müssen insgesamt einen besseren Fokus haben und dürfen solche Fehler nicht machen, die wir am Anfang des Spiels gemacht haben."

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