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RheinStars feiern Sieg und "Storch"-Rückkehr

Trotz eines holprigen Starts darf in der Domstadt aufgeatmet werden. Gegen Baunach wurde nicht nur der wichtige Sieg, sondern auch die Rückkehr eines Altstars gefeiert.

Für die 900 Zuschauer in der Kölner ASV Halle wurde es im dritten Viertel des Spiels der RheinStars Köln gegen die Baunach Young Pikes emotional. Die lange verletzte Center-Legende Bernd „Storch" Kruel betrat unter ohrenbetäubendem Jubel zum ersten Mal in dieser Saison das Parkett. Doch nicht nur die Rückkehr des 39-Jährigen sorgte beim 75:67-Sieg der Domstädter für kollektives Aufatmen.

Mit Beginn der Begegnung sah man sich zunächst an das Duell mit Heidelberg vom vorigen Wochenende erinnert. Die RheinStars entbehrten jeglicher Sicherheit im Scoring, fanden ihren Wurf zu keinem Zeitpunkt. Baunach wirkte abgeklärter, bediente seine starken Big Men und zog rasant auf 2:10 davon. Bis Mitte des Viertels rührten die einzigen Kölner Zähler von zwei verwandelten Freiwürfen durch Shooting Guard Lennart Steffen her. Es brauchte einen Dreier von Alexander Foster zum 5:10, um sich zeitweise aus der Umklammerung der Franken zu lösen. Die Gäste agierten selbst zwar nicht ohne Tadel, hatten jedoch in dieser Phase vom Gegner offensiv wenig zu befürchten. Die 9:20-Führung für Baunach durch einen Obst-Dreier und zwei Freiwürfe von Jordan Dumars war die logische Konsequenz.

Die Gastgeber nahmen das zweite Quarter zum Anlass, sich an den eigenen Wurf allmählich heranzutasten. Durch ein verbessertes Rebounding beflügelt gelangen dem Aufsteiger vermehrt Drives zum Korb. Einen solchen verarbeitete Aaron Jones mit einem scheppernden Dunk zum 17:23, nachdem Point Guard David Downs entschlossen cuttete. Baunach setzte dem seine wuchtigen Innenspieler Leon Kratzer und Johannes Thiemann entgegen, die aber fortwährend an Dominanz einbüßten. Angeführt von einem erneut bravourös aufspielenden Downs setzte Köln nun zu einem 12:0-Lauf an, der in die erste Führung der RheinStars mündete (29:28). Downs von außen und Baunachs Spielmacher Daniel Schmidt aus der Halbdistanz sorgten darauf für den 32:32-Halbzeitstand.

Auch im dritten Abschnitt sollte es eine enge Partie bleiben. Die Kölner verloren früh ihren Court General Downs, der mit seinen vier Fouls erst einmal die Bank wärmen musste. Für ihn übernahm in Abwesenheit des verletzten Leon Baeck Routinier Marin Petric den Ballvortrag. Jener war es auch, der, zuerst von Downtown und im direkten Anschluss mit einem einfachen Lay up, die bislang höchste Führung der Hausherren besorgte (50:41). Gegen Ende des Viertels verpasste es die Mannschaft von Trainer Arne Woltmann, entscheidend davonzuziehen. Zu häufig unterliefen unnötige Turnover in der Offense, sodass Baunach im Spiel gehalten wurde. Die Franken brachten ihre Shooter mit überlegtem Ballmovement besser in Position und kamen in Person von Aleksej Nikolic mit dem Buzzerbeater zum 52:49-Zwischenstand.

Mit 75:67 gewinnen die #RheinStars gegen @BCMBaunach Topscorer David Downs mit 19 Punkten. Danke ASV Sporthalle! pic.twitter.com/07VyvI2oB5

- RheinStars Köln (@RheinStarsKoeln) December 4, 2015

In den finalen Durchgang starteten die RheinStars überzeugend. Erst traf Petric den Dreier, dann stellte Jones mit dem And One auf 58:49. Als schließlich Comebacker Kruel den Low Post zur Tanzfläche machte und per Korbleger die zweistellige Führung (60:50) für sein Team erzielte, hielt es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen. Köln spielte nun flüssigen Basketball, kombinierte anschaulich und reboundete kompromisslos. Erst zum Ende hin zeigte man erneut das Gesicht vergangener Matches. Sorglose Anspielfehler im Aufbau und überhastete Würfe aus schwierigen Lagen gaben den Young Pikes die Chance, wieder aufzuschließen. Johannes Thiemann nutzte unter dem Korb jeden Zentimeter und ermöglichte Baunach per Korbleger die Aufholjagd. Die Gäste sollten sogar durch Schmidt auf vier Punkte herankommen (68:64), musste sich trotzdem dem überragenden David Downs geschlagen geben. Dieser kam in der Crunch Time wieder auf das Parkett und zementierte durch energische Drives und sein sicheres Händchen von der Freiwurflinie den Erfolg.

Stimmen zum Spiel Arne Woltmann (Trainer RheinStars Köln):

Wir haben wenig Punkte gemacht in den letzten Spielen. Das Ziel war in dieser Woche, dass wir den Ball besser ins Spiel bringen, dass wir mehr Fastbreak laufen. Das uns sehr gelungen. Wir haben deutlich mehr einfache Körbe erzielt, besonders am Anfang der zweiten Halbzeit. Es war gut, dass wir nach dem schlechten Start zurückgekommen sind. Danach sind wir noch einige Male ins Strugglen gekommen. Da war es von Vorteil, dass Marin Petric reingekommen ist und einige gute Entscheidungen getroffen hat.

Fabian Villmeter (Trainer Baunach Young Pikes):

Wir haben es nicht geschafft, das Spiel zu drehen. Es waren Chancen da in der zweiten Halbzeit. Auswärts kann man aber Spiele nur schwer gewinnen, wenn man so reboundet wie wir heute. Wir haben verpasst, auch mal einen Schnellangriff zu spielen. Es tut weh, wenn man über 40 Minuten fast immer Fünf gegen Fünf angreift.

Bildquelle: Gero Müller-Laschet
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