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RheinStars verlieren erstmalig zuhause

Mit 61:71 verloren die RheinStars Köln am Sonntag gegen die VfL Kirchheim Knights und beenden den Doppelspieltag der ProA auf dem sechsten Rang.

Für einen herben Dämpfer sorgte bei den RheinStars Köln am Freitag die Niederlage in Hanau. 64:58 stand es zum Ende. Im Heimspiel gegen den VfL Kirchheim Knights sollte nun die richtige Antwort gegeben werden. Insbesondere das Rebounding und die vielen Turnover bereiteten Trainer Arne Woltmann Kopfschmerzen. Doch genau diese Schwächen offenbarte das Team auch im Duell mit den Schwaben am Sonntag. Eine 61:71-Pleite war das Resultat.

Kirchheim kam im ersten Viertel besser in die Partie. Schnell markierten ein Dreier von Tim Koch und ein Fadeaway von Johannes Joos die erste Führung für die Gäste (2:5). Köln blieb jedoch zunächst auf Tuchfühlung und zeigte in Person von Kapitän David Downs sein Talent vom Perimeter (10:7). In der Folge hatten die Domstädter enorme Probleme, die massiven Big Men des Gegners unter dem Korb in Schach zu halten. Immer wieder stellten sie geschickte Blöcke, die vorzugsweise vom flinken Point Guard Richard Williams zu energischen Drives genutzt wurden. Diesem Schema entsprechend konnte Kirchheim zum Ende des Abschnitt noch einmal davonziehen. Williams setzte per Pick-and-Roll Forward Keith Rendleman in Szene, der die 17:21-Führung besorgte. Lediglich einem wilden Dreier von Leon Baeck zum 20:21 war es zu verdanken, dass die Gastgeber zur Viertelpause unmittelbaren Kontakt hielten.

Das zweite Viertel legte erneut eine der größten Schwächen der Kölner offen: die Offensiv_Rebounds. Nach verfehlten Würfen bekam in dieser Phase nahezu ausschließlich die Kirchheimer Defense die Hände an den Ball. Dies nutzten die Baden-Württemberger, um ihre an diesem Tag tadellos funktionierende Offense aufzuziehen. Sie spielten ihre Schützen mit Übersicht frei und zogen nach einem Dreier von Besnik Bekteshi auf 25:36 davon. Köln hatte im Angriff der Effizienz des Gegners nur wenig entgegenzusetzen. Ein zum Airball verkommener Dreierversuch von Baeck stand sinnbildlich für die Offensivbemühungen der Mannschaft von Arne Woltmann. Zwei Williams-Dreier schraubten im Gegenzug den Vorsprung Kirchheims auf 33:41 zur Halbzeit.

Die RheinStars kamen verändert aus der Kabine. Sie agierten etwas durchsetzungsstärker am Brett und zwangen die Knights vermehrt zu Turnovern. Der ackernde Jackson und ein geschmeidiger Dreipunktewurf von Downs machten die Partie wieder spannend (40:43). Köln verpasste es anschließend dennoch, die Aufholjagd konsequent fortzuführen. Die physischen Vorteile der Kirchheimer im Low-Post waren nur schwerlich auszugleichen. Gerade hier ließen die jungen Kölner viele Punkte zu. So auch, als der bullige Jordan Wild das orange Leder zum 44:51 durch das Netz tippte. Die Verunsicherung in der Rückwärtsbewegung wirkte sich zum Schluss des dritten Viertels hemmend auf das Angriffsspiel des Aufsteigers aus. Zumeist gelangen den Rheinländern aufgrund der energischen Verteidigung des VfL nur schwierige Würfe, die zu oft einen Ballverlust nach sich zogen. Mit einem 46:55-Rückstand ging es ins Schlussviertel.

Die letzten zehn Minuten sollten dem Gesamteindruck des Spiels folgen. Die RheinStars bissen sich am gegnerischen Bollwerk die Zähne aus. Aktionen wie der krachende Shotblock von Rendleman gegen Downs verlangten dem unerfahrenen Team gehörig Respekt ab. Kirchheim nutzte dies und kam weiterhin zu einfachen Punkten. Zunächst brachte Koch die Schwaben per wuchtigem Drive auf zwölf Zähler weg (54:66). Unmittelbar darauf leistete sich Köln den nächsten Turnover, als der Einwurf in den Händen des Gegners landete. Rendleman erhöhte aus der Halbdistanz um zwei weitere Punkte. Einen Blowout konnten die Hausherren trotz der mageren Leistung verhindern. Lakeem Jackson und Jonathan Malu verkürzten auf 61:68. Als Tim Koch jedoch wenige Augenblicke vor Schluss von der Dreierlinie den 61:71-Endstand besorgte, war die erste Heimniederlage der RheinStars in dieser Saison Gewissheit.

Michael Mai (Trainer VfL Kirchheim Knights):

Wenn Köln heute seine Dreier wie sonst getroffen hätte, wäre es ein anderes Spiel geworden. Wir sind sehr glücklich, mit einem Sieg aus diesem Spiel gegangen zu sein. Es war für uns ein Schlüsselmoment, die Führung mit ins letzte Viertel zu nehmen. Das hat uns einen Schub gegeben, der wichtig war, um gegen ein so gutes Team wie Köln zu gewinnen.

Arne Woltmann (Trainer RheinStars Köln):

Das Spiel heute hat uns einmal wieder unsere Grenzen aufgezeigt. Kirchheim hat eine Physis an den Tag gelegt, mit der wir schwer zurechtkommen. Wir haben in unserem Defensivkonzept Fehler gemacht, die einfache Körbe zugelassen haben.

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