1 Abo und 0 Abonnenten
Artikel

Langweilig kann Köln nicht

Die RheinStars Köln gewannen auch ihr zweites ProA-Spiel. Beim 80:76-Heimsieg gegen die Gladiators Trier war David Downs der Mann des Tages.

Die RheinStars Köln haben ihr erstes Heimspiel in der ProA gegen die Gladiators Trier mit 80:76 gewonnen. Dabei war das Spiel nichts für zarte Gemüter. Gegen den BBL-Absteiger führten die Kölner über weite Strecken deutlich, wackelten jedoch zum Ende hin immer stärker, sodass sich die Rheinländer des Erfolgs lange nicht sicher sein konnte.

Die Anfangsphase verlief dabei noch reibungslos aus der Sicht der Domstädter. Mit der Unterstützung der ausverkauften ASV-Halle zogen die RheinStars im ersten Viertel schnell davon. Ein spektakulärer Dreier von Point Guard David Downs (10 Punkte, 5 Rebounds) zum 5:0 besiegelte den rasanten Start der Gastgeber. Trier fand lange kein Mittel gegen die gezielten Anspiele Kölns in die Zone. So fand Downs mehrfach in Lakeem Jackson (20 Punkte, 5 Rebounds) und Aaron Jones (12 Punkte, 7 Rebounds) Abnehmer für seine klugen Pässe. Erst zum Ende des ersten Viertels fingen sich die Gäste, als Forward Dwayne Evans (15 Punkte, 9 Rebounds) in die Partie fand und seine Physis besser ausspielte.

War das Rebounding im ersten Saisonspiel gegen Leverkusen noch das große Plus der RheinStars, zeigten sie sich vor allem im zweiten Viertel unterm Korb zu nachlässig. „Wir haben uns blenden lassen vom Leverkusen-Spiel, was das Rebounding angeht. Da kommt noch viel Arbeit auf uns zu", sagte Coach Arne Woltmann nach der Partie. Sicher geglaubte Bälle wurden unnötig hergegeben und der Trierer Frontcourt ins Spiel gebracht. Dies konnte besonders der massiv arbeitende Evans für sich nutzen. Köln hatte ihm im Low-Post in dieser Phase wenig entgegenzusetzen. Auch wenn er sich beim Stand von 35:31 beim Slam Dunk gewaltig verstopfte, war er der Grund für den knappen Halbzeitstand (39:36).

Nach der Halbzeit kam Köln gefestigter aus der Kabine. Vor allem offensiv dominierte der Aufsteiger seinen Kontrahenten deutlich. Downs kreierte mit viel Übersicht mehrfach offene Würfe für die Schützen. Ein Doppelschlag von außen durch Marin Petric ließ die RheinStars zwischenzeitlich auf 59:46 davonziehen. Selbst Lakeem Jackson, der sonst eher mit dem Dreier auf Kriegsfuß steht, traf insgesamt zwei seiner vier Versuche von außen. Tiefpunkt für die Gäste war die Verletzung von Justin Raffington. Der Center konnte nach einem Zusammenstoß mit Kölns Jonathan Malu nicht weiterspielen. Einzelheiten über die Schwere der Blessur stehen noch aus.

Das Schlussviertel war zum Ende hin von enormer Hektik geprägt. Trier verließ die Sicherheit im Scoring aus der Zone, aber auch die Kölner leisteten sich im Eifer des Gefechts einige Ballverluste. In der Crunchtime waren es besonders die ordnende Hand von Downs und die Durchsetzungsfähigkeit von Jackson, welche die Gladiators auf Distanz hielten. Trier konnte die Aggressivität im Low-Post aus dem ersten Abschnitt nicht durchziehen. „Unser Inside-Game war heute einfach nicht konstant genug", erkannte auch Gladiators-Coach Marco van den Berg.

Top-Spieler der Partie: David Downs (Point Guard der RheinStars Köln)

Mit zehn eigenen Punkten und zehn weiteren Assists legte der Amerikaner ein stabiles Double-Double auf. Besonders seine findigen Vorlagen verliehen seiner Mannschaft eine entscheidende Qualität, die schlussendlich den Sieg bedeutete. Sogar Gäste-Trainer van den Berg gab zu: „David war für uns heute schwer zu verteidigen. Er hat sehr überlegt gespielt."

Foto: GML-Foto
Zum Original