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Urlaub mit Hindernissen: Barrierefreies Reisen in Deutschland

Wenn Jonas Morgenroth in den Urlaub fahren will, wird es oft kompliziert. Denn der 34-jährige Ingenieur aus Göttingen sitzt im Rollstuhl. Da können eine Schwelle am Bahnsteig oder eine zu schmale Hotelzimmertür zum unüberwindbaren Hindernis werden. Manchmal kann er die Reise auch gar nicht erst antreten. Als er vor einigen Jahren nach Bulgarien zur Hochzeit eines Freundes wollte, nahm ihn die Fluggesellschaft nicht mit. Die Maschine sei zu klein, für seinen Rollstuhl kein Platz, hieß es. Zur Hochzeit konnte er nicht. Auch die Bahn verwehrte ihm einmal die Mitreise, weil die Behindertentoilette im Zug nicht funktionierte. "Es ging um eine Fahrt von 20 Minuten, das war wirklich ein Witz", sagt Morgenroth im DW-Gespräch.

Meistens klappt die Bahnfahrt dann doch - allerdings nur mit viel Planungsaufwand. Ein Ticket mit der App zu kaufen ist nicht möglich. Stattdessen muss Morgenroth spätestens 24 Stunden vor Abfahrt über eine kostenpflichtige Hotline buchen. Spontaner Wochenendtrip? Fehlanzeige. "Das nervt einfach", sagt Morgenroth - und setzt deshalb oft auf das eigene behindertengerechte Auto.

(Auszug)
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