Domenico Tedesco ist glücklich an diesem Tag, als er den Flur im Funktionsgebäude des FC Erzgebirge Aue entlangläuft. Das liegt nicht nur daran, dass seine Mannschaft wieder mal gepunktet hat, ein paar Tage zuvor gegen den großen Favoriten Hannover 96. Das breite Grinsen hatte einen anderen Grund. Den Spielverlauf.
"Wir mussten fünf, sechs Mal die Taktik ändern", sagt Tedesco und das Lächeln wird noch etwas breiter. Verschmitzt wirkt er noch jünger, als er ohnehin ist, 31 Jahre. Kein Alter für einen Trainer. Taktik, das ist Tedescos Element. "Es war schon ein Frage-Antwort-Spiel zwischen den Trainerbänken", sagt er.
Domenico Tedesco, 31 Jahre, nie Profispieler, Fußballlehrerausbildung mit 1,0 abgeschlossen, ehemaliger Jugendtrainer in Hoffenheim, erste Anstellung im Männerbereich bei einer abstiegsbedrohten Mannschaft. Das alles klingt sehr nach einer Kopie von Julian Nagelsmann. Der Vergleich ist nicht völlig aus der Luft gegriffen, wird Tedesco aber nicht gerecht. Er ist ein außergewöhnlicher, intelligenter Trainer, der seinen eigenen Weg geht.
Nicht gerade ein idealer Startpunkt für TrainerkarrierenZum Original