Uschi Schleehuber zieht Zwillinge groß, danach will sie wieder arbeiten - sie lässt sich als Tour Guide am Stuttgarter Flughafen ausbilden. Wie gelingt Frauen ab 45 der berufliche Neustart? Wo können sie sich beraten lassen?
Von Eva-Maria Manz
Im Terminal 3 schauen 30 Augenpaare auf Uschi Schleehuber. Sie ist Tour Guide am Flughafen Stuttgart, führt Besuchergruppen unter hohen Sicherheitsvorkehrungen bis aufs Vorfeld, weiß vieles über den Flughafen auf den Fildern. Schleehuber tritt selbstbewusst auf, sie trägt eine große modische Brille, mit Silberschmuck und dezenter Schminke wirkt sie sehr gepflegt. Sie hat ein breites Lächeln, das zusammen mit einem sympathisch-kichernden Glucksen kommt, wenn sie über ihren neuen Job am Flughafen spricht.
Schleehuber ist vergangenes Jahr 60 geworden, sie hat Zwillinge großgezogen – und möchte längst nicht an die Rente denken. „Nur Kaffee trinken mit den Freundinnen, das wäre nichts für mich“, sagt sie. Sie fühle sich fit, sei aktiv, fahre noch Ski und sei gesellig.
Wie Uschi Schleehuber ergeht es immer mehr Frauen im fortgeschrittenen Alter. Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit konnten so viele Frauen ab 60 so gesund altern. Der Anstieg der Lebenserwartung führt dazu, dass der Anteil der Älteren an der Gesamtbevölkerung steigt. Viele von ihnen wollen noch lange arbeiten und aktiv bleiben. Im Berufsleben sind Frauen allerdings immer noch unterrepräsentiert. Von 100 Erwerbstätigen waren laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2022 46,8 Prozent Frauen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt 50,9 Prozent. Nur knapp jede dritte Führungskraft war 2022 eine Frau.
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