Simon Sperling baut im Stuttgarter Teilort Mühlhausen Artischocken an. Ideen und Projekte hat der Biobauer viele. Sein Beispiel zeigt aber auch, welche Probleme die Landwirte zurzeit haben.
Die Artischocken erntet Simon Sperling noch selbst. Dafür braucht es Erfahrung, sagt er und schneidet einen der vielblättrigen Köpfe ab: „Die hat ein zartes Herz." Die inneren fleischigen Blätter liegen nicht mehr zu eng aufeinander, aber sind auch noch nicht nach außen geöffnet und geweitet. Ein schöner Kopf. An diesem Morgen in Stuttgart-Mühlhausen hat es 20 Grad, ideal für die Artischocken. Bei zu hohen Temperaturen müssen sie gekühlt und bewässert werden. Sie lieben eigentlich das küstennahe, wildwindige Klima.
Vom Feld aus sieht man die Strommasten und die Hochhäuser der nahen Ortschaften an Stuttgarts Rändern. Hier ist die Stadt – und doch das Land. Von hier kommen Gemüse und Obst, die die Stuttgarter auf ihrem Wochenmarkt kaufen können. Simon Sperling, 35, hat in diesen Sommertagen viel zu tun auf dem Hof. Artischocken erntet er dreimal die Woche. Wenn es heiß ist wie noch Anfang Juli, liegen manchmal nur wenige Stunden zwischen einem perfekten Kopf und einem, der sich schon zu weit öffnet – und am Ende nicht mehr so gut schmeckt.
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