Familiengerichte müssen bei Entscheidungen zum Umgangsrecht häusliche Gewalt berücksichtigen, fordert Katharina Göpner vom Bundesverband Frauen gegen Gewalt. Sie erklärt, warum immer auch Kinder gefährdet seien.
Im vergangenen Jahr sind laut Bundeskriminalamt die Fälle von häuslicher Gewalt im Vergleich zu 2021 um neun Prozent gestiegen. Katharina Göpner, Geschäftsführerin des Bundesverbands Frauenberatungsstellen, erklärt, warum bei häuslicher Gewalt immer auch Kinder gefährdet sind. Das Umgangsrecht des Vaters mit gemeinsamen Kindern heble den Schutz vor Gewalt bisweilen aus.
Frau Göpner, wie aussagekräftig sind die aktuellen Zahlen zu häuslicher Gewalt?
Sie zeigen, dass einerseits mehr Fälle von häuslicher Gewalt angezeigt werden als noch vor einigen Jahren, aber man weiß auch, dass das Dunkelfeld deutlich größer ist, da viele keine Anzeige erstatten. Deswegen startete jetzt auch eine neue Dunkelfeldforschung. Die letzte, die wir aus Deutschland haben, ist von 2004. Damals stellte sich heraus, dass jede vierte Frau mindestens einmal im Leben häusliche Gewalt erlebt hat.
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