Anmelden
Passwort vergessen?

Neu bei torial?

Neu registrieren
Kleingedrucktes
Impressum Hilfe AGB Datenschutz
Kontakt
Newsletter

DE
Deutsch Englisch Französisch
  • Über torial
  • Blog
  • Portfolio
  • Recherche
  • {{{$value}}}

torial

Eva-Maria Manz

Redakteurin, Moderatorin, Stuttgart

Kontakt
Abonnieren
Feed Empfehlen
  • Portfolio
  • Profil
7 Abos und 4 Abonnenten
Reportage

Amore im kleinen Morgenrock

Sophia Loren trägt eine vestaglietta in dem Film „Und dennoch leben sie“ von Vittorio De Sica aus dem Jahr 1960. Foto: imago/United Archives

Frauen tragen längst keine Kittelschürzen mehr. Dabei waren die mal der neueste Schrei: so praktisch, so waschbar, so modern! Und mancherorts gar eine erotische Offenbarung.


Auf dem Göppinger Krämermarkt steht ein Verkäufer vor einem Schild, von Hand geschrieben: „Tischdeckenstoff mit Teflon Beschichtung, 140 + 160 breit, 1m 15 Euro. Wachstuch 140 breit, 1m 7 Euro." Vor ihm eine Kiste mit in Folie verpackten bunten Stoffen - Kittelschürzen. Der Verkäufer lacht, als er erfährt, dass man sich für die Schürzen interessiert. Ist das so ungewöhnlich? Ja, sagt der Mann. Stefan Kottmann, so heißt er, weiß, wovon er spricht, schon seit 40 Jahren geht er auf die Krämermärkte. Kittelschürzen aber wolle heute kaum noch wer. Und wen wundert das schon? Die stolze Hausfrau hat schließlich ausgedient. Selbst in den Gärten auf dem Dorf turnen Mütter heute lieber in Sportleggings auf der Yogamatte, als in der Kittelschürze Tomaten auszugeizen.


Dabei ist es noch gar nicht lange her, da war die Kittelschürze der letzte Schrei. Wie Jeans oder Coca-Cola wurde sie nicht etwa auf einem Bauernhof auf der Schwäbischen Alb erfunden. Sie kommt aus Amerika, wo der Chef der amerikanischen Food Administration, der spätere US-Präsident Herbert Hoover, im Ersten Weltkrieg die Hausfrauen mehr einbinden wollte. Ähnlich ihren Männern, den Soldaten, sollten auch sie eine Uniform bekommen, diese Fleißigen an der Heimatfront! Weit geschnitten, vorne zum Knöpfen, leicht zu bügeln – das war die Hoover Apron. In einer Zeit, in der die Industrialisierung die Haushalte erreichte, wurde die Schürze auch in Deutschland zur Berufskleidung der Hausfrau. Über Schnittmuster in Modemagazinen verbreitete sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg dann bis in die entlegensten Winkel. Dabei wollte sie die Frau nie, wie andere Mode, schön oder sexy zeigen. Im Gegenteil, sittsam, fleißig und kompetent sollte die Hausdame in ihrer Schürze erscheinen. Ein Verkaufsschlager.


[...]


(Vollständiger Text für Abonnenten)

Zum Original
Original anzeigen

Erstellt am 12.07.2022
Bearbeitet am 12.07.2022

Quelle
https://www.stuttgarter-zeitung.de/...

Lizenz
Alle Rechte vorbehalten
Alle Rechte vorbehalten

Themen-Tags
landleben kulturgeschichte geschichte kittelschürze sophia loren reportage panorama mode italien
Dies ist ein öffentliches Journalisten Portfolio von torial.
Weitere Portfolios und Beiträge in den Themen.
torial