Der Kalender ist leer und es ist „schwer vorstellbar, jemals wieder etwas hinein zu schreiben". Es ist Frühling im Jahr 2020, und überall auf der Welt fordert das Coronavirus Todesopfer. Das öffentliche Leben liegt in einem tiefen Dornröschenschlaf. Und der Erzählerin in Lola Randls neuem Roman „Die Krone der Schöpfung" ergeht es wie vielen anderen: „Ich war aus der Zeit gefallen und wusste gar nicht, wie ich da wieder hineinkommen sollte."
Sie lebt mit ihrer Familie in einem Dorf in der Uckermark, wo im März die Gartenwelt mit prallen Frühlingsknospen erwacht, als wäre nichts, während die Menschen das Gefühl haben, diesmal nicht dabei sein zu dürfen. Keine Marktfrau verkauft am Dorfplatz mehr regionale Backwaren, die Kinder müssen zu Hause unterrichtet werden, und Einheimische beäugen feindlich Wochenendgäste, die als Virenschleudern aus der Stadt in ihren Landhäusern Zuflucht suchen.
Dieser Corona State of Mind verändert alles
„Es gab nur noch das Haus und den Garten und ganz ab und zu den Discounter, und den Liebhaber natürlich“, bilanziert die Erzählerin die Wochen, die dann folgen. Und es muss an diesem Corona State of Mind liegen, dass man all das mittlerweile, mehr als ein halbes Jahr nach Beginn der Pandemie, schon ziemlich viel findet.
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