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Werden die Wölfe zum Stolperstein für Frankfurt?

Hauptrundenmeisterschaft, Sponsoren-Aus, Vorbereitung auf die Playoffs - die letzten Tage waren für die Löwen Frankfurt sehr turbulent. Als einziger Bewerber für einen Aufstieg ins Oberhaus gehen die Hessen in die diesjährigen Playoffs der DEL2, wo sie als erstes auf den EHC Freiburg treffen, der sich in den Pre-Playoffs gegen den ESV Kaufbeuren durchsetzen konnte.

,,Wir wollen vorne mitspielen, das ist immer unser Anspruch", hatte Löwen-Sportdirektor Franz-David Fritzmeier am Anfang der Saison gesagt. Dass die Frankfurter diesem Ansatz offensichtlich durchgehend gefolgt sind, zeigte sich am diesjährigen Saisonverlauf: 112 Punkte aus 52 Spielen bedeuteten für die Hessen den Gewinn der Hauptrundenmeisterschaft, die als erster Schritt in Richtung DEL gesehen werden kann. Die Löwen, die bekanntlich das einzige Team der DEL2 sind, das sich für einen Aufstieg ins Oberhaus beworben hat, starten demnach als einer der Favoriten in die Playoffs.

Anders sieht es für den EHC Freiburg aus, der sich nach Tabellenplatz neun in der Hauptrunde erst über die Pre-Playoffs für das Viertelfinale qualifizieren konnte. Dabei besiegten die Breisgauer den ESV Kaufbeuren in zwei Partien jeweils mit 3:2. EHC-Trainer Robert Hoffmann, der den zweiten Sieg gegen den ESVK krankheitsbedingt nur via Internet verfolgt hatte, weiß, dass mit Frankfurt eine schwere Aufgabe wartet und bezeichnete die Löwen als ,,Übermannschaft der Liga", gegen die er aller Voraussicht nach nur mit unvollständigem Kader antreten kann. Unsicher ist nämlich, ob die Schwenninger Förderlizenzspieler Philip Feist und Kai Zernikel im Playoff-Viertelfinale den EHC-Kader vergrößern werden.

Zuletzt erzielten beide Mannschaften zum Ende der Hauptrunde solide Ergebnisse: Während die Löwen vier der letzten sechs Begegnungen gewinnen konnten, standen für die Wölfe im selben Zeitraum drei Erfolge zu Buche. Die Tabellenpositionen sprechen, genauso wie der direkte Vergleich, eine ganz andere Sprache: Die Hessen konnten 23 der bisher 33 ausgetragenen Spiele für sich entscheiden. Und auch in der diesjährigen Hauptrunde behielten die Frankfurter meist die Oberhand. Auf einen 3:0-Sieg am ersten Spieltag folgte ein 3:2-Erfolg, ehe die Wölfe mit einem 5:2 kurz vor Jahresende zurückschlagen konnten. Das vierte Spiel endete mit einem 6:0 für die Löwen.

Dabei ist es nicht das erste Mal, dass sich diese beiden Mannschaften in einer Playoff-Serie gegenüberstehen. 2017 traf man (ebenfalls im Viertelfinale) aufeinander, wobei der spätere Meister aus Frankfurt die Serie in vier Spielen (6:2 / 6:2 / 4:2 / 5:2) für sich entscheiden konnte.

Statistisch liegen die Vorteile klar auf Frankfurter Seite: In den Kategorien Tore, Gegentore und Powerplay haben die Löwen den Ligabestwert erreicht. Gut für den EHC: Immerhin konnten diverse individuelle Spieler in der Hauptrunde überzeugen, wie beispielsweise Topscorer Tyson McLellan, der insgesamt 60 Punkte erzielen konnte. Auch Nick Pageau (38), Christian Billich und Scott Allen (jeweils 34) haben zum Erreichen der Playoffs beigetragen, die somit auch im weiteren Verlauf der Spielzeit für entscheidende Momente nützlich sein können.

Es bleibt die Frage, ob der EHC seine Defensive in den Griff bekommt. Mit 182 Gegentoren schnitten die Wölfe in dieser Kategorie schlechter ab als der Tabellenvorletzte, die Lausitzer Füchse. Dieser Aspekt ist essenziell, wenn man gegen die Löwen Frankfurt antritt, die als einziges Team über 200 Tore erzielen konnten. Trotz der bisherigen Überlegenheit dürfen die Hessen diese Serie nicht unterschätzen, wie vereinzelte Hauptrundenbegegnungen gezeigt haben.

Hockeyweb-Prognose: Frankfurt setzt sich in fünf Spielen durch.

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