Esther Megbel

Wissenschaftsjournalistin, Heidelberg

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Artikel

Hashimoto-Thyreoiditis: Schilddrüsenunterfunktion, Chaos in der Hormonzentrale

Wer ständig müde und erschöpft ist, kann eine Schilddrüsenunterfunktion haben. Wie stellen Mediziner die Diagnose? Muss die Erkrankung immer behandelt werden?


Die erste Panikattacke bekam Sophia Kirschner* während eines Kinobesuchs in England. "Ich hatte auf einmal ein ganz beklemmendes Gefühl und richtig Herzrasen", erinnert sie sich. Zuerst habe sie die Beschwerden auf die Cola und den spannenden Film geschoben. "Aber dann habe ich gemerkt: Mein Herzrasen passt nicht zu dem, was ich gerade erlebe. Ich hatte Todesangst", erzählt die 27-jährige Zahnärztin. Eine halbe Stunde dauerte es, bis das Gefühl wieder verschwand. "Erstmals dachte ich: Da ist etwas im Gange."


Das war im Jahr 2014. Auf die erste Attacke folgten zahllose weitere. Abends lag sie im Bett, das Herz klopfte, und sie konnte nicht einschlafen. Auch als sie wieder nach Deutschland zurückkehrte, blieben die Beschwerden. "Das war eine sehr stressige Zeit", sagt sie. Womöglich war die körperliche Reaktion psychisch bedingt? Nein, wie sich nach einer besonders heftigen Attacke im Krankenhaus zeigte. "Die Ärztin fragte, ob schon einmal die Schilddrüse untersucht wurde", sagt Sophia. Kurze Zeit später stellte ein Endokrinologe fest: Sophia hat eine Hashimoto-Thyreoiditis, die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion.


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