Perkins räumte ein, dass die Situation ihm zu schaffen mache und ihn im Velodrom belaste. "Eigentlich ist meine Form sehr gut. Die Sorge um meinen Vater zehrt allerdings an meinen Kräften, vor allem emotional. Es war ein großer Schock für mich und meine Familie. Ich habe hin und her überlegt, ob ich starten soll. Mein Vater würde aber wollen, dass ich fahre", sagte der gebürtige Australier, der nach der fünften Nacht auf Rang sechs von sieben Fahrern in der Sprinterwertung liegt.
"Ich hatte meinem Vater die Eintrittskarten geschenkt, denn er liebt Sechstagerennen und hat zu seiner aktiven Zeit acht Jahre lang in Berlin gelebt." Der 74-Jährige war nach seiner Ankunft in der Hauptstadt ins künstliche Koma versetzt und erst am Sonntagnachmittag wieder aufgeweckt worden. "Er hat mich erkannt", meldete Perkins erleichtert in die RusVelo-Basis im italienischen Rozzato.
Das Berliner
Sechstagerennen ist sportlich betrachtet für den Keirin-Weltmeister von
2011 lediglich eine Durchgangsstation auf dem Weg zu seinem Ziel Tokio
2020. Dort möchte Perkins nach Sprint-Bronze in London 2012 eine
Olympische Goldmedaille gewinnen und einen Kreis schließen. Bereits sein
Vater war 1964 im Tandem-Sprint von Tokio Olympia-Fünfter geworden.
Aus
der Enttäuschung seiner Nichtberücksichtigung für das australische Team
in Rio 2016 hatte Perkins Konsequenzen gezogen und im vergangenen
August die russische Staatsbürgerschaft angenommen. Für den russischen
Verband nahm er bereits im Oktober an den Bahn-Europameisterschaften in
Berlin teil und errang im Keirin die Silbermedaille. "Ich mag Berlin.
Die Deutschen sind freundlich, die Atmosphäre ist toll und die Bahn ist
sehr schnell."
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