Zweieinhalb Jahre ist er nun her. Der „Sommer der Migration 2015“. Über eine Million Menschen flüchteten in diesem Jahr über das Mittelmeer nach Europa. 1,3 Millionen Menschen stellten einen Asylantrag in der EU. Weltweit waren 65,3 Millionen Menschen auf der Flucht. Mit dem Begriff der „Flüchtlingskrise“ wurden diese Entwicklungen in Europa zusammengefasst. Laut dem Politikwissenschaftler Arne Niemann liegt die Krise jedoch nicht nur in der Zahl der Menschen, die in Europa um internationalen Schutz ansuchten, sondern im Asylsystem und Migrationsmanagement der EU.
„Was ist die eigentliche Krise?“, fragte Niemann in seinem Vortrag zur EU-Migrationspolitik seit 2015 im Rahmen der Konferenz „International Refugee Research. Evidence for Smart Policy“, die Mitte März an der Akademie für Politische Bildung Tutzing stattfand. „Laut Medien ist es die relativ hohe Zahl der Flüchtlinge, die nach Europa kommen“, so eine seiner Annahmen.
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