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Syrien: Assads Endspiel

Ein Konvoi mit Kämpfern der syrischen Armee bei der Ankunft in der Provinz Afrin © George Ourfalian / AFP/Getty Images

Für Syriens Machthaber ist der Kampf um Afrin einer der letzten strategischen Züge, dann hat er gewonnen. Die Verlierer sind die Kurden – und das syrische Volk.



Die Provinz Afrin im Norden Syriens sieht auf der Karte nur wie eine kleine Ausbuchtung aus. Doch treffen genau in diesem kleinen Zipfel die letzten großen Gegner im syrischen Krieg aufeinander. Hier entscheidet sich die künftige Ordnung des Landes. Oder besser: Sie hat sich entschieden, vor einem Monat, als der türkische Staatspräsident Erdoğan seine Militäroffensive auf die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG startete. Die Offensive hat die Randprovinz zum geostrategischen Zentrum von Baschar al-Assads Sieg gemacht.

Für den syrischen Machthaber muss das Land wie ein großes Schachbrett aussehen: Links unter Afrin liegt Idlib, die letzte große Enklave der Rebellen. Das Gebiet des Regimes schließt diese letzte Hochburg schon fast vollständig ein. Nur ein kleiner Teil oben fehlt noch. Wenn Assad jetzt seine Truppen von rechts aus der Region um Aleppo nach links versetzt, kann er die Schlinge um Idlib zuziehen und den Gegner einkesseln.


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