In den USA lässt ein Konzern gentechnisch veränderte Insekten frei. Der Widerstand vor Ort ist groß.
Wenn Bryon Elliot auf Mücken-Jagd geht, lässt er die Chemikalien erst
mal im Auto. Stattdessen greift der Schädlingsbekämpfer zu einem
Kescher und einem Eimer, in dem Silberkärpflinge schwimmen. Behutsam
setzt er die Fische in einem Regenüberlauf-Becken aus.
„Die sind sehr nützlich“, sagt Elliot, „denn sie fressen Mückenlarven für ihr Leben gern.“
Es ist Mittagszeit auf den Florida Keys, einer Inselgruppe am südlichsten Zipfel der USA. Selbst im Winter klettern die Temperaturen hier regelmäßig über 25 Grad.
Die Luft ist warm und feucht – ein Urlaubsparadies, in dem sich Korallen tummeln, aber auch Insekten, die Krankheiten übertragen.
Jeden Tag streift sich Bryon Elliot deshalb seinen weißen Pullover mit der Aufschrift „Mosquito Control“ über, um nach Brutstätten der Plagegeister zu fahnden.
Mücken sind in Florida seit jeher ein Problem. Doch je näher die Menschen an die natürlichen Sumpf-Landschaften heranrücken, desto akuter wird die Gefahr: Die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti), eine invasive Spezies aus den Tropen, breitet sich aus.
In den vergangenen Jahren kam es ihretwegen mehrfach zu Dengue- und Zikavirus-Ausbrüchen auf den Keys.
Um das Problem zu lösen, haben sich die Behörden vor Ort auf ein gewagtes Experiment eingelassen: gentechnisch veränderte Mücken. Es ist der erste derartige Großversuch in den USA.
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