Bevor das Virus Sars-CoV-2 die Nachrichten der Welt beherrschte, stritten Ökonomen darüber, wann und woher die nächste Finanzkrise wohl kommen würde. Die Wetten liefen bereits - würde es schon 2021 so weit sein? Oder erst 2026? Doch es kam anders. Wann genau eine Krise eintreten wird, lässt sich nicht seriös prognostizieren. Warum (Finanz-)krisen aber unvermeidlich sind, erklärt dieses Buch.
In kompakter Form beleuchtet der Band die Rolle des Finanzsektors im Kapitalismus. Die AutorInnen erörtern, warum die sogenannte Realwirtschaft den Finanzsektor braucht und warum die Entgegensetzung von "produktiver Realwirtschaft" und "unprodukiver Finanzsphäre" nicht trägt. Zudem analysieren sie, wie sich die Finanzmärkte vom Rest der Wirtschaft entkoppeln - und dies doch nie ganz gelingt. Was also hat es mit der "Finanzialisierung" der Wirtschaft und der heutigen "Dominanz des Finanzsektors" auf sich? Woher kommen die Wirtschaftskrisen eigentlich? Warum beginnen sie heutzutage meistens als Finanzkrisen? Und warum kann kein Gesetz der Welt den Finanzsektor krisenfest machen? Zu guter Letzt geht das Buch auf die sogenannte Corona-Krise ein: Handelt es sich dabei um eine Naturkatastrophe? Und wie kann es sein, dass ein Virus die Weltwirtschaft ins Wanken bringt?
Stephan Kaufmann, Jahrgang 1965, studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin und Paris. Seit fast 20 Jahren arbeitet er als Wirtschaftsredakteur für verschiedene Tageszeitungen, unter anderem für die Berliner Zeitung und die Frankfurter Rundschau. [mehr]
Antonella Muzzupappa, Jahrgang 1978, studierte Philosophie in Neapel. Seit 2011 ist sie Referentin für Politische Ökonomie bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. [mehr]
Pressestimmen"Ein kurzweiliges Büchlein, das erklärt, wie die alles dominierenden Finanzmärkte funktionieren." (Frankfurter Rundschau). "Alles ist stimmig mit diesem Buch, es bringt seine Themen wirklich auf den Punkt: Das Verhältnis von Realwirtschaft zu Finanzkapital, der Finanzmarkt, die Möglichkeiten der Spekulation, die sich seit den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts ergeben haben. Das letzte Drittel des Buches ist dann den verschiedenen Krisen gewidmet, der Internet-Blase von 2000, der Hypothekenkrise in den USA von 2007, der Griechenlandkrise 2009 und der aktuellen Coronakrise. Auch hier wieder ist alles auf den Punkt gebracht, vielseitig interpretiert (mit den verschiedenen Akteuren Staat, Internationale Organisationen, Banken und den Betroffenen, die das ausbaden müssen, die Bevölkerung). Das Buch unterscheidet sich von anderen Finanzbüchern durch seine linke Perspektive und von anderen marxistischen Büchern durch seinen verständlichen Stil. Reformempfehlungen gibt es keine: Krisen sind systemimmanent." (Jürgen Plieninger, ekz-Informationsdienst) "Das Buch ist leicht lesbar, die Ausführungen und Beispiele sehr gut nachvollziehbar." (Karl-Heinz Bächstädt, Contraste)