Der Regisseur hat sich den Titel MANIAC zu Herzen genommen und inszeniert einen wahrhaft wahnsinnigen Höllentrip. Joe Spinell gibt der Schizophrenie ein Gesicht und spielt gekonnt zwischen charmantem Kunstliebhaber und wimmerndem Kleinkind. Lustig baut auf viele Nahaufnahmen, um Franks innere Zerrissenheit durch seine Blicke noch intensiver zu vermitteln. Oft ertappt man sich dabei, Mitleid für den gepeinigten Frank zu entwickeln, so erbärmlich präsentiert er sich in seinen intimsten Momenten. Intensität hat sich der Filmemacher sowieso groß auf die Fahne geschrieben. Die Mordszenen sind erbarmungslos und brutal in Szene gesetzt. Köpfe explodieren, Stichwunden in Bauchhöhlen blubbern vor Blut und Haaransätze werden massakriert. Verantwortlich für die Gore-Momente ist niemand geringeres als Effekte-Spezialist Tom Savini, der bereits mit Horrorlegenden wie George A. Romero oder Sean Cunningham zusammenarbeitete. Hier wird schnell klar, wieso der Film es nur stark geschnitten auf die heimischen Fernsehgeräte geschafft hat. So unterhaltsam die Mordszenen auch sind, hat MANIAC doch einige Längen aufzuweisen. Vor allem das Vorgeplänkel vor Franks nächstem Übergriff zieht sich sehr. Lustig wollte hier mit ausgiebigen Kamerafahrten und gemächlichen Schnitten Spannung aufbauen, jedoch schafft er das nicht immer. Szenen wie das Versteckspiel einer geflüchteten Frau mit Frank in einem dreckigen Bahnhofsklo oder das Liebesleben eines Pärchen auf der Autorückbank nehmen dem Film immer wieder den Wind aus den Segeln, wobei der Zuschauer eigentlich genau hier mitfiebern sollte. Auch die intensiven Einzelszenen mit Frank in seiner heruntergekommenen Wohnung wirken manchmal überzogen, insbesondere seine Monologe. Hier wären knackigere Schnitte oder kürzere Einstellungen definitiv förderlich für die Spannung gewesen.