Ist Jon Snow tot? Bleibt er es auch? Am 20. April 2016 startet die sechste Staffel der TV-Serie "Game of Thrones" in den USA. Bis dahin bleibt viel Raum für Spekulationen, zum Beispiel von unserer Autorin Simone Stern.
Manchmal liefert der Tod einer Figur eben die bessere Lektion. "Valar Morghulis" ist deshalb schon lange nicht mehr nur das Mantra der gesichtslosen Männer, einer geheimnisvollen Riege von Attentätern, sondern auch das vieler "Game of Thrones"-Fans: "Alle Menschen müssen sterben." Trotzdem fragten sich die Fans nach dem Finale von Staffel fünf: Auch Jon Snow? Echt jetzt?
Anders als bei J.R. muss sich allerdings niemand fragen, wer den Anschlag auf Jon verübt hat: Seine eigenen Männer haben auf ihn eingestochen, ein ganzer Mob. Im Vergleich dazu ist sogar Julius Cäsar gnädig davon gekommen. So endete die fünfte Staffel mit dem vielleicht größten Cliffhanger des 21. Jahrhunderts: Ein blutender, röchelnder Jon Snow. Allein in den USA sahen das 8,11 Millionen Zuschauer. Ein Rekord selbst für die erfolgsverwöhnte Serie, die bei den letzten Emmy-Verleihungen zwölf Auszeichnungen gewann. Die Frage des 20. April 2016, wenn die sechste Staffel auf HBO startet, ist also: Bleibt Jon Snow auch tot?
Natürlich geht es bei "Game of Thrones" nicht nur um Jon Snow. Es ist die Geschichte so vieler Protagonisten, dass sogar Leo Tolstoi schwindelig beim Zählen geworden wäre. Und jede einzelne ist packend, einfühlsam und so realistisch wie es im Fantasy-Genre eben zugehen kann, erzählt. Trotzdem scheinen alle irgendwie miteinander verbunden. In den bisher fünf Büchern schaffte das George R.R. Martin, bei HBO sind es David Benioff und D.B. Weiss. Das lässt Raum für Fans, die sich ihre Lieblinge herauspicken können und es sorgt für reichlich Komplexität. Klar, es gibt Drachen und Zombies und Hellseher, aber vor allem sind es Geschichten vom Überleben. Oder - wie in Jons Fall - vom Sterben und Auferstehen.