Von Sebastian Schreiber, ARD- Studio Washington
Fortschritte ja, eine Lösung nein - seit zwei Tagen versucht eine Delegation Mexikos, die angedrohten Sonderzölle noch zu vermeiden. Vize-Präsident Mike Pence sagte, die USA seien nach dem jüngsten Angebot der mexikanischen Seite ermutigt - doch müsse Mexiko deutlich mehr tun. Heute sollen die Gespräche in Washington weitergehen.
US-Präsident Donald Trump verlangt von Mexiko, zu verhindern, dass Einwanderer aus Zentralamerika die US-Grenze erreichen. Die Zölle sind für Trump ein Druckmittel.
Mexiko kündigte an, an der südlichen Grenze zu Guatemala 6000 Beamte einer neu geschaffenen Nationalgarde einzusetzen. Doch den USA ist das noch nicht genug.
Zahl illegaler Einwanderer steigtDer US-Grenzschutz bezeichnet die Situation an der amerikanisch-mexikanischen Grenze als humanitäre Krise. Im Mai waren nach Behördenangaben so viele Menschen ohne Einwanderungspapiere aufgegriffen worden wie seit Jahren nicht mehr.
Kommt es nicht zu einer Einigung, sollen die Sonderzölle auf mexikanische Importe am Montag in Kraft treten und zunächst fünf Prozent betragen. Nach Aussage Trumps sollen die Abgaben dann monatlich angehoben werden - auf maximal 25 Prozent.
Im US-Kongress gibt es überparteilich Widerstand gegen Trumps Plan. Parlamentarier befürchten, dass die Zölle vor allem der US-Industrie schaden würden.