Er hat mich sehr bewegt, weil er eine ganze Reihe gesellschaftlicher Probleme anspricht, allen voran das Thema Organspenden. Das liegt mir ganz besonders am Herzen und ist Teil meines Alltags. Der Film richtet sich an die tunesische Gesellschaft, aber auch an die ganze Welt.
Warum?Weil er zeigt, wie wichtig Organspenden sind und wie schwerwiegend die Folgen des Organhandels sind. Dieser ist in vielen Ländern ein Problem, weil es so schwer ist, legal an ein Organ zu kommen. Denn die Gesetze zur Organspende sind sehr strikt und es gibt wenige Länder, in denen Menschen automatisch als Geber geführt werden, solange sie nicht widersprechen. In Tunesien ist dies nicht der Fall und auch die Regelungen zur Lebendspende sind sehr strikt. Nur die direkten Angehörigen und Ehepartner dürfen spenden. Das reduziert die Chancen von Patienten, ein passendes Organ zu finden. Selbst wenn jemand spenden will, darf er das nicht. Meine Spenderniere, die ich seit 2007 habe, ist heute sehr geschwächt. Ich brauche voraussichtlich in wenigen Monaten eine neue. Mehrere Freunde von mir würden sich gerne auf Kompatibilität testen lassen, aber das ist verboten. Ziel ist es, Organhandel zu unterbinden, aber ich habe den Eindruck, dass dies vor allem negative Auswirkungen hat. Denn die Patienten versuchen, im Ausland eine Lösung zu finden. Ich kenne mehrere Personen, die nach Ägypten gereist sind, um dort ein Spenderorgan zu bekommen, weil sie keine andere Lösung gesehen haben. Ich bin absolut dagegen. Organe müssen freiwillig gespendet werden.