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"Villa Kellermann": Neues Schmuckstück für Potsdam - Falstaff

Der Countdown läuft. Nur noch wenige Tage bis zur Eröffnung der "Villa Kellermann" in Potsdam Ende September. Falstaff hatte die Gelegenheit, einen Vorschau-Abend mit den Gastgebern Tim Raue und Günther Jauch zu erleben und einige erste Geschmacksproben vom Herd von Küchenchef Christopher Wecker zu verkosten.

"Die Zeit bis zum 25. werden wir auch noch brauchen", erklärt Tim Raue und verweist auf die letzten Baustellen Elemente rings um die historische Villa am Ufer des Heiligen Sees, die ihm mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist und die nach zehn Jahren Stillstand nun wieder mit Leben gefüllt werden soll : "Hier wurden Emotionen geboren. Wir haben mit so vielen Menschen über ihre Erinnerungen an das Haus gesprochen und erfuhren Geschichten von Festen, Hochzeiten und Jugendweihen. Wir haben uns umgehört, was die Leute erwarten. Aber wir müssen natürlich unsere eigene Geschichte schreiben!"

Mondän führt der Weg die Treppe hinauf in die zentrale Empfangshalle, von der die Türen in die vier Salons des Restaurants führen. Zur Rechten der Salon "Der Alte Fritz" mit dem Wandgemälde mit dem Antlitz des Preußenkönigs Friedrich II. Zur Linken klirren die Gläser vielversprechend in zwei grünen Salons. Zentral zum See liegt noch der Elefantensalon mit dem gemütlichen Sofa. Die Wände sind in preußisch Blau gehalten, darauf Hand-getupfte Mini-Elefanten. Von hier führt ein Portal auf die Terrasse, von der sich der traumhafte Blick über den See gen Sonnenuntergang wundervoll genießen lässt und Vorfreude auf den nächsten Sommer weckt. Dann werden auch im darunter gelegenen Garten noch weitere Sitzplätze hinzukommen.

"Eine Küche, die jeder versteht."

Tim Raue verweist auf den Eigentümer, Günther Jauch, und beschreibt die Zielsetzung des Hauses: "Es gab einen klaren Auftrag vom Bauherrn. Herr Jauch wünschte von Anfang an ein Konzept für die Potsdamer, die Brandenburger und die Berliner. Nichts Elitäres, kein Sternerestaurant, sondern ein Restaurant, dessen Besuch sich beinahe jeder leisten kann." Mit einem Konzept, das von Raues früherem Restaurant "La Soupe Populaire" in Berlin Prenzlauer Berg inspiriert ist. "Regionale Küche, inspiriert von meiner Familie. Eine Küche, die jeder versteht. Brandenburg, Potsdam, Berlin spiegelt sich auf den Tellern wider. Wir sind auch offen für den Süden, aber nicht zu viel. Man soll sich fühlen, als wäre man bei unserer Großtante zu Gast", schildert er die Grundidee.

Um dieses Gefühl nachvollziehen zu können, empfiehlt der Küchenmeister den Gästen die Bestellung von "Der gedeckte Tisch" mit fünf Vorspeisen, einem Hauptgang und einem Dessert. Vorab gibt es rustikale Kleinigkeiten mit Brot, Spreewaldgurken und einer Senf-Leberwurst-Creme. Das Menü kann ab zwei Personen bestellt werden und kostet knapp 60 Euro pro Kopf. Die Preise der Vorspeisen liegen um die neun Euro, die Hauptgänge schlagen mit um die 26 Euro zu Buche.

Der Bauherr und Winzer Günther Jauch schmunzelt und erinnert sich an den Beginn der Zusammenarbeit: "Ich habe Tim Raue angesprochen und gefragt, ob er mal 'ne halbe Stunde Zeit hat. Ich wollte Tipps von ihm zu möglichen Köchen für das Restaurant. Wer gerade eine neue Herausforderung sucht. Raue hat in dem Gespräch immer wieder genau die richtigen Fragen gestellt und am Ende gesagt: Das könnte eigentlich ja ich machen."

Damit hatte der Potsdam-Mäzen Jauch nicht gerechnet, war aber begeistert von der Idee, genau wie von Raues Küche, an die der Moderator gerne zurückdenkt: "Ich war wohl anderthalb Mal bei ihm essen. Das erste Mal in meinem Leben habe ich ihm danach einen Brief geschrieben. Das muss vor ungefähr acht Jahren gewesen sein. Ich schrieb, dass ich eine neue Dimension von Essen erlebt habe und mich bei ihnen und ihrem Team dafür bedanken möchte."

Das Essen in der Villa Kellermann wird nun ein gänzlich anderes sein, als in Raues Zwei-Sterne-Restaurant in Berlin. Aber Raue wäre nicht Raue, wenn nicht auch auf dem nostalgischen Porzellan der "Villa Kellermann" seine kulinarische Kraft aufblitzen würde.

Weine aus der Schatzkammer

Bei den Vorspeisen schnalzen die Zungen bei der Entenleberterrine mit Traube, Haselnuss und Feldsalat. Der Garnelencocktail mit Endivie, Mandarine und Melone verströmt gelungen einen pfiffigen Hauch Schärfe und die "Schlemmer Kartoffel" mit Sauerrahm, Yuzu und Saiblingskaviar entpuppt sich als Grenzgänger zwischen köstlich und einfach nur lecker. Der Kopfsalat mit Zitrone, Petersilie und grünem Pfeffer entpuppt sich als überraschend kraftvoll und intensiv.

Günther Jauchs Weingut Von Othegraven in Kanzem glänzt mit dem Riesling Sekt vorweg, aber insbesondere mit dem 2012er Riesling Altenberg Großes Gewächs aus der Magnumflasche. Raue grinst dazu: "Die Weine von Günther Jauch haben wir schon lange auch im Restaurant Tim Raue. Aber hier sitzen wir noch ganz besonders an der Quelle und greifen sehr gerne in die Schatzkammer."

Zum Hauptgang reicht der charmante Service von Gastgeberin Patricia Liebscher ein Gulasch mit Kreuzkümmel, Süßkartoffel und Paprika. Das butterzarte Fleisch umgeben hochintensive Aromen mit kraftvoller Süße und Säure. Fast wünscht man sich zur Entspannung eine Kartoffel dazu. Auf Augenhöhe mundet dazu der 2015er Cabernet Sauvignon von Philipp Kuhn.

Auch wenn bereits eine Hochzeitsgesellschaft die Räumlichkeiten anwärmen durfte und schon für einen Hauch Patina auf den Böden sorgte, öffnen sich die Türen des Restaurants für alle am 25. September. Dann hat das wunderschöne Potsdam ein weiteres Schmuckstück zu bieten.

villakellermann.de

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54441 Kanzem, Rheinland-Pfalz, Deutschland

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