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Logopädie Ausbildung: Das erwartet dich!

In der Logopädie Ausbildung lernst du, Menschen mit Sprach- und Sprechstörungen zu helfen. | Foto: kasto80/Getty Images

Wenn dir die Zusammenarbeit mit Menschen Spaß macht und du im Umgang mit Patienten und Patientinnen geduldig bist, kann eine Logopädie Ausbildung für dich genau das Richtige sein. Alles rund um Voraussetzungen, die Inhalte der Ausbildung und die Zukunftsaussichten erfährst du hier.

Der Beruf des Logopäden / der Logopädin passt zu dir, wenn...

du kontaktfreudig bist und dir die Zusammenarbeit mit Menschen, insbesondere Kindern, Spaß macht. du dich in andere Menschen hineinversetzen kannst. du kreativ und geduldig bist. du dich gut ausdrücken kannst und eine deutliche Stimme hast. du an Medizin und Psychologie interessiert bist. du Spaß am Erklären und Zuhören hast. du Durchhaltevermögen hast. du professionelle Distanz wahren kannst. Inhaltsverzeichnis Das Berufsbild des Logopäden / der Logopädin

Als Logopäde / Logopädin berätst, untersuchst und behandelst du Patienten und Patientinnen jeden Alters mit Sprach-, Sprech- oder Stimmstörungen. Diese können ihren Ursprung etwa in Entwicklungsstörungen, Unfällen oder Erkrankungen haben.

Gemeinsam mit Ärzten und Ärztinnen entwickelst du in enger Zusammenarbeit individuelle therapeutische Konzepte und führst die Behandlung mit logopädischen Verfahren durch. Dazu gehören zum Beispiel Artikulations- und Sprachverständnistraining, aber auch Atem- und Entspannungsübungen.

Außerdem berätst du als Logopäde / Logopädin Angehörige sowie Erzieherinnen und Erzieher in Sprachheil- und Sonderkindergärten zu Themen rund um Logopädie. Auch präventive Arbeit gehört zum Tätigkeitsfeld eines Logopäden / einer Logopädin.

Logopäden und Logopädinnen arbeiten vor allem in Krankenhäusern und Kliniken, Reha-Zentren, Logopädie-Praxen oder psychologischen Praxen.

Logopädie Ausbildung: So wirst du Logopäde / -in

Die Logopädie Ausbildung ist bundesweit einheitlich geregelt und findet zum Großteil an Berufsfachschulen für Logopädie statt. Die praktischen Anteile der Ausbildung verbringst du in Form von Praktika in logopädischen Praxen, Reha-Einrichtungen oder Kliniken.

Voraussetzungen für die Ausbildung

Um die Logopädie Ausbildung zu machen, solltest du mindestens einen Realschulabschluss haben. Außerdem solltest du dich für Medizin und Psychologie interessieren, dich gut in Menschen hineinversetzen können und Spaß am Erklären und Zuhören haben. Manchmal benötigst du außerdem ein Attest über deine sprachlichen Fähigkeiten oder musst einen Aufnahmetest bestehen, um für die Ausbildung zugelassen zu werden.

Dauer und Kosten der Ausbildung

Die Logopädie Ausbildung dauert drei Jahre. Je nach Schule unterscheiden sich die Kosten stark. Während viele staatlichen Berufsfachschulen kein Schulgeld erheben, musst du an privaten Einrichtungen monatliches Lehrgeld von bis zu 800 Euro einplanen. Dazu können Kosten für Prüfungen kommen.

Tipp: Finanzielle Förderung für deine Ausbildung

Nicht nur während eines Studiums, auch während einer Ausbildung hast du unter Umständen Anrecht auf BAföG. Wohnst du noch bei deinen Eltern, kannst du bis zu 231 Euro erhalten. Wenn du bereits ausgezogen bist, kann der BAföG Höchstsatz sogar bis zu 504 Euro im Monat betragen. Eine Alternative zum BAföG kann während der Ausbildung die Berufsausbildungbeihilfe (BAB) sein.

Inhalte der Ausbildung

Die Inhalt der Logopäde Ausbildung werden dir an der Berufsfachschule sowie in Praxisphasen vermittelt.

Schulische Ausbildungsinhalte

In der Berufsfachschule lernst du alle theoretischen Grundlagen, die du für deine Arbeit als Logopäde / Logopädin benötigst. Dazu gehören:

die Anatomie der Sprech- und Stimmorgane. Krankheitsbilder. die Diagnose von Krankheiten. kieferorthopädische Maßnahmen. Einblicke in die Linguistik. Einblicke in die Phonetik. Praktische Ausbildungsinhalte

In den Praxisphasen lernst du, wie Therapieansätze ausgewählt und koordiniert werden. Außerdem lernst du

verschiedene Therapiemöglichkeiten kennen. wie ausgebildete Logopäden / Logopädinnen arbeiten. Beratungsgespräche mit Patienten und Patientinnen zu führen. wie du deine theoretischen Kenntnisse in die Praxis umsetzt. wie der Berufsalltag sich gestaltet. Studium der Logopädie

Alternativ zu einer Ausbildung kannst du Logopädie studieren. Viele Hochschulen bieten einen Bachelor in Logopädie an. Dieser dauert in der Regel drei Jahre. In dieser Zeit eignest du dir Fachwissen aus verschiedenen Disziplinen wie der Medizin, der Psychologie, der Pädagogik und der Linguistik an. Je nach Studium und Hochschule kannst du meist einen Schwerpunkt auf bestimmte Störungsbilder oder eine Zielgruppe setzen.

Skillset: Diese Hard- und Softskills brauchst du als Logopäde / - in

Als Logopäde / Logopädin solltest du bestimmte Fähigkeiten mitbringen, um die Ausbildung abschließen und in dem Beruf erfolgreich sein zu können.

Hardskills

In der Schule solltest du in den Fächern Biologie und Deutsch gute Noten und Freude gehabt haben. Die dort erlernten Fähigkeiten benötigst du, um beispielsweise die Funktionsweise der Sprech- und Atemorgane zu verstehen und um Patienten und Patientinnen Übungen exakt erklären zu können.

Außerdem musst du die entsprechende körperliche Eignung besitzen: Um Sprache zu unterrichten, muss deine eigene perfekt sein. Einige Berufsfachschulen verlangen deshalb ein schriftliches Attest. Manchmal musst du auch eine Aufnahmeprüfung bestehen.

Softskills

Auch deine Persönlichkeit ist für die Auswahl der Ausbildung wichtig. Als Logopäde / Logopädin solltest du Menschen gegenüber aufgeschlossen sein und dich gut in sie hineinversetzen können. Gleichzeitig ist es wichtig, dass du professionelle Distanz wahren kannst und auch bei herausfordernden Behandlungen nicht aufgibst. Geduld sollte deshalb ebenfalls zu deinen Stärken zählen.

Der Berufsalltag eines Logopäden / einer Logopädin

Als Logopäde / Logopädin trainierst du die Sprachfähigkeit deiner Patientinnen und Patienten. Die Probleme können sowohl einen psychischen als auch einen physischen Ursprung haben. Bei deiner Arbeit bist du weisungsgebunden. Das bedeutet, dass du nur auf Verordnung eines Arztes / einer Ärztin behandelst.

Diagnose, Beratung und Therapie

Während der Tätigkeit als Logopäde / Logopädin führst die logopädische Diagnostik, Beratung und Therapie durch. Diese musst du für den verordnenden Arzt / die verordnende Ärztin sorgfältig dokumentieren.

So verschieden wie deine Patientinnen und Patienten sind, sind auch deine Behandlungsmethoden. Deshalb gleicht kein Arbeitstag dem anderen. Mal machst du mit einem Patienten Atem- und Entspannungsübungen, damit dieser nach einem Unfall wieder Sprechen lernt, mal trainierst du das fehlerfreie Sprechen mit einem stotternden Kind oder übst mit einer alten Dame, Geräusch über ihr neues Hörgerät richtig zuzuordnen. Außerdem kannst du mit Menschen arbeiten, die einen Sprachberuf haben - etwa Lehrer / -innen, Pastor / -innen oder Politiker / -innen - und ihre Sprechfähigkeiten schulen wollen.

Einsatzbereiche und Arbeitgeber

Als Logopäde / Logopädin bist du oft in Kliniken oder Reha-Einrichtungen beschäftigt. Aber auch an Förderschulen, Praxen, Gesundheitsämtern oder in der Lehre und Forschung kannst du tätig werden. Daneben besteht die Möglichkeit, dass du dich mit einer eigenen Praxis selbstständig machst.

NICE TO KNOW Wusstest du, dass ...

... jedes vierte Kind in der ersten Klasse sprachliche Auffälligkeiten hat?

... deutlich mehr Jungen als Mädchen von Sprachstörungen betroffen sind?

... in 84 Prozent der Erwachsenen mit Sprachstörung ein Schlaganfall der Auslöser war?

Logopädie: Ausbildungsvergütung und Einstiegsgehalt

Wenn du eine Ausbildung an einer schulischen Einrichtung machst, wird diese in der Regel nicht vergütet.

Anders sieht das bei Einrichtungen des öffentlichen Dienstes oder Einrichtungen von Trägern, die sich an den tariflichen Vereinbarungen des öffentlichen Dienstes orientieren, aus. Dort erhalten Auszubildende nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im ersten Ausbildungsjahr 1.015 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr 1.075 Euro und im dritten Ausbildungsjahr 1.172 Euro brutto monatlich.

Das Einstiegsgehalt von Logopäden / Logopädinnen liegt zwischen 1.986 und 2.703 Euro brutto monatlich. Das hängt davon ab, in welcher Einrichtung du arbeitest und ob dein Gehalt tariflich festgelegt ist. Arbeitest du in einer Privatpraxis, kannst du dein Geld zum Beispiel verhandeln. Auch wenn du dich mit einer eigenen Praxis selbstständig machst, kann dein Gehalt sehr stark variieren. Für Angestellte gilt: Mit steigender Berufserfahrung kann dein Gehalt auf bis zu 3.000 Euro brutto im Monat steigen. Auch Weiterbildungen können zu einer besseren Vergütung führen.

In der folgenden Gehaltstabelle siehst du noch einmal übersichlich, was du während den einzelnen Karriereabschnitte verdienst.

Weiterbildungen für Logopäden und Logopädinnen

Mit Weiterbildungen kannst du auf die Kenntnisse aus deiner Logopädie Ausbildung aufbauen. Möglich sind etwa Fortbildungen oder Seminare zu sprechmotorischen Störungen, Mehrsprachigkeit oder Mund-, Ess- und Trinktherapie. So kannst du deinen Schwerpunkt individuell an deine /-n Arbeitgeber /-in und die Bedürfnisse deiner Patientinnen und Patienten anpassen.

Möchtest du die Karriereleiter erklimmen und hast Interesse an einer Laufbahn im administrativen Bereich, sind die Weiterbildungen zum Fachwirt / zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen oder zum Betriebswirt / zur Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen zwei Möglichkeiten für dich. Dort lernst du alles, was du brauchst, um Führungspositionen besetzen zu können.

Wenn du in die Lehre gehen möchtest, kannst du außerdem die Qualifikation als Lehrkraft an Schulen im Gesundheitswesen erlangen. Dafür musst du kein Lehramtsstudium absolvieren, sondern kannst eine Weiterbildung an einer Fachhochschule besuchen.

Auch ein Studium ist nach der Ausbildung möglich, etwa ein Bachelor in Logopädie. Das Studium ist teilweise auch berufsbegleitend möglich. Alternativ können auch Therapiewissenschaften, Gesundheitswissenschaften, Gesundheitsmanagement, Rehabilitationspädagogik oder Heilpädagogik für Logopäden und Logopädinnen sinnvolle Möglichkeiten sein, auf die Ausbildung aufzubauen.

Berufsaussichten mit einer Logopädie Ausbildung

Die Berufsaussichten mit einer Logopädie Ausbildung variieren stark. Während in Großstädten freie Stellen eher selten sind, bestehen in ländlichen Regionen häufig gute Chancen für eine Anstellung. Aufgrund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft sind die Aussichten tendenziell gut: Nach einem Schlaganfall oder Krebs - typischen Krankheiten des Alters - benötigen Menschen manchmal eine logopädische Behandlung.

Alternative Ausbildungsberufe

Wenn dich eine Logopädie Ausbildung interessiert, findest du vielleicht auch die folgenden Berufe spannend:

Ergotherapie Ausbildung

Als Ergotherapeut/ -in berätst, behandelst und förderst du Menschen jeden Alters, die durch eine physische oder psychische Erkrankung, eine Behinderung oder eine Entwicklungsverzögerung in ihrer Selbstständigkeit beeinträchtigt sind.

Erzieher Ausbildung

Als Erzieher/ -in arbeitest du mit Kindern, betreust Jugendliche und Menschen mit Behinderung. Du förderst ihre sprachliche, motorische, soziale und persönliche Entwicklung und bereitest Spiele und Freizeitaktivitäten vor.

Physiotherapeut Ausbildung

Als Physiotherapeut/ -in arbeitest du mit Menschen jeder Altersgruppe zusammen und führst präventiv oder rehabilitativ Übungen zur Schmerzlinderung oder Verbesserung der Bewegung durch.

FAQ: Logopädie Ausbildung Was für einen Abschluss braucht man für Logopädie

Für die Logopädie Ausbildung solltest du mindestens einen Realschulabschluss vorweisen können.

Wie teuer ist die Ausbildung zum Logopäden / zur Logopädin?

Je nach Schule unterscheiden sich die Kosten für die Logopädie Ausbildung stark. Während viele staatlichen Berufsfachschulen kein Schulgeld erheben, musst du an privaten Einrichtungen monatliches Lehrgeld von bis zu 800 Euro einplanen. Dazu können Kosten für Prüfungen kommen.

Wo kann man überall als Logopäde / - in arbeiten?

Logopäden und Logopädinnen arbeiten vor allem in Krankenhäusern und Kliniken, Reha-Zentren, Logopädie-Praxen oder psychologischen Praxen.

Überblick Logopädie Ausbildung

Als Logopäde / Logopädin berätst, untersuchst und behandelst du Patienten und Patientinnen jeden Alters mit Sprach-, Sprech- oder Stimmstörungen. Für die Logopädie Ausbildung solltest du dich in Menschen hineinversetzen können, eine deutliche Sprache haben und an Medizin und Psychologie interessiert sein. Die Logopädie Ausbildung dauert drei Jahre und findet zum Großteil an Berufsfachschulen für Logopädie statt. Um die Logopädie Ausbildung zu machen, solltest du mindestens einen Realschulabschluss haben. Die Ausbildung an Schulen ist in der Regel nicht bezahlt, bei einer Ausbildung im öffentlichen Dienst liegt die Vergütung zwischen 1.015 Euro brutto monatlich im ersten Ausbildungsjahr und 1.172 Euro im dritten Ausbildungsjahr. Die Schulkosten können bis zu 800 Euro monatlich betragen. Logopäden und Logopädinnen arbeiten vor allem in Krankenhäusern und Kliniken, Reha-Zentren, Logopädie-Praxen oder psychologischen Praxen. Teste hier, ob der Beruf des/der Logopäden /-in für dich geeignet ist Original