Die chinesische Zentralbank hat aktuell eine eigene Wallet-App (Geldbeutel-Programm für Smartphones) auf den Markt gebracht. Im China-App-Store ist diese Wallet-App teilweise bereits verfügbar. Laut chinesischen Angaben hat sie schon 140 Millionen Nutzer.
Experten glauben: Der Einparteienstaat hat hier Olympia in Beijing im Februar im Hinterkopf. Will, dass auch Ausländer die Währung nutzen.Grund für mehrere republikanische US-Senatoren, die US-Olympioniken vor der Nutzung zu warnen!
In einem Brief fordern sie das olympische Komitee der Vereinigten Staaten dazu auf, den amerikanischen Athleten die Nutzung des e-Yuan zu verbieten.
In dem Brief heißt es: „Die olympischen Athleten sollten sich darüber im Klaren sein, dass der digitale Yuan zur Überwachung der chinesischen Bürger und China-Besucher in einem noch nie dagewesenen Ausmaß eingesetzt wird."Mit Gutscheinen online sparen
Die Hoffnung Chinas sei zudem, dass die Athleten die Wallet-App nach ihrer Rückkehr weiter verwenden.
Laut den Senatoren sei das sehr gefährlich: „Die Integration von Chinas digitaler Währung in den globalen Handel hat viele problematische Auswirkungen auf die Privatsphäre."
HEIßT: Die Senatoren befürchten, dass China mithilfe des e-Yuan seinen Überwachungsapparat weiter ausbauen will - auch ins Ausland.Diese Sorge ist nicht ganz unbegründet: Über die Technik des e-Yuan wisse man wenig, wie einer der führenden deutschen Experten für Digitalwährungen, Professor Dr. Philipp Sandner, Leiter des Blockchain Centers der Frankfurt School, in BILD erklärt. „Daher kann man zu Datenspeicherung, Profiling etc. wenig sagen", so Sandner.
Kritisch werde es vor allem, wenn internationale Unternehmen gegenseitig Zahlungen auf der Yuan-Plattform tätigen. Sandner stellt klar: „Dann könnte man die Zahlungsnetzwerke analysieren."Allerdings: Durch den digitalen Yuan könnte das SWIFT-Monopol (Kommunikationssystem der meisten Banken) aufgebrochen werden, wie Sandner weiter erklärt.
Vorbild für den digitalen Euro? Auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bundesbank arbeiten an einer digitalen Währung.Dabei wollen sie von China lernen, wie Bundesbank-Chef Jens Weidmann im letzten Jahr verkündete: „Die People's Bank of China hat bei der Entwicklung einer solchen digitalen Währung eine Vorreiterrolle gespielt, und wir freuen uns auf neue Einblicke in ihre Projekte."
Was genau das heißt? Unklar. Auf BILD-Anfrage teilte die Bundesbank lediglich mit: „Zu diesem Thema gab es in letzter Zeit keine bilateralen Gespräche oder gemeinsamen Projekte mit der People's Bank Of China." Allerdings tausche man sich anlassbezogen aus, wie eine Sprecherin weiter erklärt.