4 subscriptions and 0 subscribers
Article

VGF Marktredwitz: Aufstieg verpasst? Zum Glück! - Frankenpost

Trotz einer starken ersten Saisonhälfte schaffen es die Marktredwitzer Volleyballer nicht in die zweite Bundesliga. Wie geht es nun weiter?

Eine Mannschaft vom Pech verfolgt: Der Drittligist VGF Marktredwitz ist mit acht Siegen in zwölf Spielen auf dem Weg in die zweite Volleyball-Bundesliga, doch in den Playoffs fällt ein Spieler nach dem anderen aus. Trainer Jan Liebscher bereut aber nichts. Denn dort wo sich die VGF gerade befindet, fühlt sie sich am wohlsten: in der dritten Liga.

 

Wenn Jan Liebscher, Trainer und Spieler der ersten Mannschaft der VGF Marktredwitz, auf die Saison 2022/2023 zurückblickt, „hätte gar nichts besser laufen können“. Seine Mannschaft war in der dritten Liga (Staffel Ost) so gut, dass sie sich für die Playoff-Spiele zur zweiten Liga qualifizierte. Acht von zwölf Spielen hatten sie in der ersten Saisonhälfte gewonnen. Seit Mitte Januar sehen die Zuschauer die Mannschaft allerdings meist nur in dezimierter Form. Stammspieler Petr Zakovsky lief nach seiner Verletzung schnell wieder auf, doch dafür fehlt Spielmacher Viktor Bergmann nun drei Monate lang.

Mit einem Sieg im letzten Spiel gegen die Donau Volleys Regensburg wollten sie die Saison „mit einem guten Gefühl beenden“. Doch mit 14 Mann waren die Gegner doppelt so gut besetzt wie die Marktredwitzer. Trotzdem schlugen diese sich tapfer: Nach zwei Sätzen führten sie 2:1 und hatten sogar den Matchball im vierten Satz. „Doch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters machte uns einen Strich durch die Rechnung“, erinnert sich Trainer Liebscher.

Diese fiel ausgerechnet beim Matchball der VGF beim Stand von 24:23 und leitete die Wende zuungunsten der Marktredwitzer ein: Bei einem Angriff der Regensburger ins Aus sah der zweite Schiedsrichter einen Netzfehler des VGF-Blocks. Angeblich habe das Netz gewackelt. Dadurch konnte Regensburg laut Liebscher ausgleichen und das Spiel doch noch für sich entscheiden. Insgesamt gingen die Marktredwitzer jedoch erhobenen Hauptes aus der Halle der Regensburger Clermont-Ferrand-Schule: „Das war alles sehr knapp und das Spiel war auf einem sehr hohen Niveau.“ Und dann noch so knapp besetzt.

Die gegen Ende von Verletzungen und Abwesenheiten geprägte Saison beschloss die VGF somit auf dem sechsten Platz von 14. „In der Aufstiegsrunde hatten wir nur zwei Spiele, die wir komplett spielen konnten“, sagt Liebscher, „Deswegen war es dann sekundär, ob wir jetzt Vierter, Fünfter oder Sechster werden.“ Er glaube, dass die Mannschaft in voller Besetzung mehr aus dem letzten Spiel hätte holen können.

 

Das unglückliche Saisonende verderbe ihm aber nicht die Laune, denn mehr, als eine ordentliche Saison zu spielen, sei nie das Ziel gewesen. „Wir wollten uns in dieser Spielzeit so gut platzieren wie möglich. Die zweite Liga zu erreichen war nie der Plan.“ Auch im Hinblick auf die Liga-Platzierung sei für die Aufstiegsrunde schnell klar gewesen: Mit neun Punkte hinter Aufsteiger VC 2010 Eltmann sei man zu weit hinten für einen tatsächlichen Aufstieg.

Zudem sei der Verein noch gar nicht bereit für die zweite Bundesliga: „Wir könnten uns das organisatorisch, finanziell und sportlich einfach nicht leisten.“ Denn die Statuten der Volleyball-Bundesliga geben bestimmte Voraussetzungen für eine Zulassung zur zweitbesten Spielklasse vor: Beispielsweise müsste die Halle über ein farbig abgesetztes Spielfeld verfügen. Zudem müsste die Mannschaft „mindestens acht neue Spieler holen, die auf Zweitliga-Niveau spielen“.

In der kommenden Spielzeit möchte der Trainer an die Leistungen der letzten anknüpfen. „Wir haben schon einen großartigen Kader fix und mit dem wollen wir die Leistung, die wir in dieser Saison geschafft haben, wiederholen.“


Noch ein langer Weg

Zurückhaltend gibt er sich, wenn es um die Zukunft der Marktredwitzer Jugendspieler geht. Am Wochenende holten die Jungen der U14-Mannschaft bei den Nordbayerischen Meisterschaften in Bischofsgrün den zweiten Platz. Liebscher sah das Finale gegen den SV Schwaig: „Die ersten Spiele haben sie deutlich gewonnen und die Jungs sind souverän ins Finale einmarschiert – ohne Satzverlust.“

Ob unter den Jungen schon Anwärter für die dritte Liga dabei sind? Das könne er noch nicht sagen. „Das hängt davon ab, wie sie sich körperlich und technisch entwickeln. Es wird sich noch zeigen.“

Auch Trainerin Helena Rahn lobt ihre Jugend. Zwei Talente tun sich schon jetzt hervor: „Unsere zwei Rahns, Sebastian und Lukas.“ Die 11- und 9-jährigen Brüder bräuchten aber dennoch die Unterstützung ihrer Teamkameraden.

Im Finale gegen den SV Schwaig ging es mit dem ersten Satzgewinn von 25:21 gut los. Die Marktredwitzer waren „immer mit drei Punkten im Vorsprung“. Doch dann verloren die Jung-Volleyballer an Konzentration. Liebschers Fazit: „Unsere U14-Mannschaft ist wirklich sehr jung.“ Der Großteil könne noch bei der nächsten U14-Meisterschaft den Titel holen.

Original