Um einen der langblättrigen Mangobäume zu entdecken, reicht bei einem Spaziergang in den alten Stadtvierteln Mumbais oft ein Blick nach oben. Warmes und feuchtes Klima mögen die Bäume und das finden sie in der indischen Küstenstadt. Fällt dann eine Mango herab, muss schnell sein, wer sie ergattern will. Die Stadtraben haben längst ein Auge auf sie geworfen.
Beliebt sind Mangos aber nicht nur bei Vögeln, die sie zerpflücken und die langen Kerne in der Schale auf dem Boden zurücklassen.
Es gibt kaum jemanden in Indien, der Mangos nicht liebt. Dieser Tage sind sie allgegenwärtig, sind pralle, goldene, süßlich duftende Früchte kunstvoll auf den rollenden Holzkarren drapiert, die von den Obst- und Gemüsehändlern durch Mumbais Wohnviertel geschoben werden. Denn es ist Mangosaison in Indien. Sie beginnt im Frühjahr und endet je nach Region im Juni oder Juli, wenn der Monsun einsetzt.
Ganz verschieden sehen die Früchte auf den Karren aus. Grüngelb sind die Kesar-Mangos aus Gujarat, safranfarben ist ihr Fruchtfleisch. Die größere Totapuri aus dem Süden des Landes erinnert an einen Papageienschnabel: Ausgereift ist sie grün bis rötlich gefärbt und mild im Geschmack. Die länglich-ovale Dasheri aus Nordindien ist eine der ältesten Sorten und kräftig-süß im Aroma. Am besten für Shakes eignet sich wiederum die dünnhäutige Badami - doch diese Frage wird regional jeder anders beantworten, denn die InderInnen lieben die Mangos, mit denen sie aufgewachsen sind.