Ein "Meilenstein" für das muslimische Leben der Bundesrepublik sei das Islamkolleg Deutschland mit Sitz in Osnabrück. Zweck des Islamkollegs ist die theologisch-praktische Ausbildung von deutschsprachigen Imamen und religiösem Betreuungspersonal für die ansässige Moscheenlandschaft. Ende September fand die feierliche Zertifizierung des ersten Absolventenjahrganges von 26 zukünftigen Predigern, Seelsorgern und Gemeindemitarbeitern statt. Die Deutsche Islamkonferenz (DIK) und das Bundesinnenministerium versprechen sich vom Islamkolleg, mit unabhängigem religiösen Personal radikalen Einflüssen und Auslandsbindungen der Verbandsimame entgegenzuwirken. Der Staat setzt hier nicht nur erneut auf die falschen Partner, sondern auch auf die falsche Strategie. Statt Radikalisierung zu bekämpfen, macht der Staat Akteure des Politischen Islam durch die Hintertür salonfähig. Ein Unterfangen, das in Zeiten des grassierenden Islamismus auf deutschen Straßen besonders alarmierend ist.