Ein Stück von ihrem Partner hat Laura* zu Hause bei sich. Seinen Penis. Vor Monaten waren die beiden in einem Sexshop und haben sich ein Kit gekauft, mit dem Paare ihre Genitalien nachformen können. Erst einen Abdruck machen, diesen mit Silikon auffüllen und heraus kommen zwei personalisierte Sexspielzeuge. „Leider ist die Qualität nicht sehr gut“, sagt Laura, die eine Fernbeziehung führt – ihr Partner lebt in Italien. Schon vor Corona haben sie viel über das Internet geregelt: Sex- und Liebesleben über Apps, Cam und Chat. Doch jetzt, da sie sich gar nicht mehr sehen können, muss alles digital stattfinden. So wie Laura und ihrem Partner geht es gerade vielen Menschen. Die Corona-Isolation hat Paare räumlich getrennt und macht es Singles schwer, noch ein Sexleben zu haben. Vor allem jene, die aus Angst vor Ansteckung gerade keine physischen Sexdates haben wollen, müssen Wege finden, dennoch befriedigt zu werden. Für einige ist digitaler Sex der Ausweg.
Original
Matthias Kreienbrink
Berlin
Feature