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Gut und Böse bei Twitter und Co.: Zur Paradoxie des öffentlichen Gefühlslebens

Über die Produktion von Emotionen.


Die Kritik an der Emotionalisierung von Debatten, die in der letzten Zeit immer wieder angestimmt wird, krankt an dem Mangel an Argumenten, die über das Zeigefinger-Erheben hinaus Geltung beanspruchen könnten. Die Emotionalisierungs-Kritik macht es sich ein wenig zu leicht, wenn sie sich selber des Aufscheuchens eines gefühligen Publikums bedient: "Mein Gott, wie schlimm, diese Emotionalisierung, ich bin ganz erbost!".

Einerseits hat die Gefühlsäußerung in den Medien zwingend den Anspruch der Authentizität, es dürfte letztlich sogar ihr einziger sein. Andererseits ist gerade, was am echtesten sein soll, ebenso zwingend am gefaketesten, wie die einstudierte Spontanität der Lifestyle-Podcasts und die auswendig gelernten Emotions-Darbietungen in den sozialen Medien zeigen...



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