Was macht Chuck Norris mit einem kommunistischen Regime?
Eigentlich müsste diese Kritik mit einem Chuck-Norris-Witz beginnen. Aber auf den vertrösten wir lieber bis zum Ende. Denn entgegen dem etwas reißerischen Originaltitel "Chuck Norris vs. Communism" geht es in dem Film der rumänischen Regisseurin Ilinca Calugareanu nicht darum, wie Chuck Norris mit einem Roundhouse-Kick ein Regime platt macht. Es geht vielmehr um Macht. Die Macht der Bilder. Und um eine Stimme, die noch lange nach dem Abspann dieses Films im Ohr klingen wird. Es ist die Stimme von Irina Nistor. Und sie konnte damit fast so viel bewirken, wie Chuck Norris mit seinen bloßen Händen.
Die Stimme von Irina Nistor schwebt durch das Wohnzimmer, das wir gleich zu Beginn sehen. Eine Gruppe Jugendlicher sitzt im flackernden blauen Licht eines Fernsehers. Es läuft ein westlicher Action-Film und alle halten gerade den Atem an. Chuck Norris muss sich aus einem Erdloch befreien. Das alles wäre normal, wären wir nicht im Rumänien des Jahres 1985: Das Land ist vom Ausland abgeschottet, Pässe für die Ausreise gibt es nicht, der Diktator Ceaușescu versucht das Volk mit antikapitalistischen Parolen auf Kurs zu halten und im rumänischen Fernsehen wird das Programm von zwei Kanälen auf einen einzigen reduziert. Filme unterliegen der Zensur und alles aus dem Westen ist sowieso verboten. Was verboten ist, macht aber neugierig. Mit den ersten VHS-Playern kommen auch die ersten Videokassetten ins Land. Nur werden diese illegal mit List und Bestechungsgeld über die Grenze geschmuggelt. Der Schwarzmarkt für Raubkopien mit Hollywood-Produktionen blüht. Geschaut wird alles, von Top Gun bis Dirty Dancing. Und über allem lag diese eine Stimme, die alles synchronisierte vom Kind bis zum Greis. Jeder kannte sie.
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