Von wem die Kreisverbände der Parteien Geld erhalten, müssen sie meist nicht veröffentlichen. Ein Versuch, Transparenz zu schaffen – mit wechselhaftem Erfolg.
Die Frau am Telefon klingt irritiert. Meine Mail habe freundlich begonnen, sagt sie. Dann sei ihr der Ton aber zu fordernd und frech geworden. Da müsse ich noch lernen, netter zu sein. Das Gespräch endet, ohne dass sich die Meinungsverschiedenheit beseitigen lässt. Minuten später erhalte ich dennoch eine E-Mail. Meine Anfrage wurde größtenteils beantwortet.
Wer etwas über die Düsseldorfer Parteien und ihre Einnahmen erfahren möchte, stößt nicht immer auf Gegenliebe. In dieser Recherche geht es um eine beträchtliche Geldquelle: die Parteispenden. 2021 machten sie laut einer Veröffentlichung des Vereins „Lobby Control" zwischen rund 10 Prozent (Linke und SPD) und 38 Prozent (FDP) der Gesamteinnahmen aus. Neben den Mitglieds- und Mandatsbeiträgen sowie der staatlichen Parteienfinanzierung sind sie die dritte große Einnahmequelle. Wer wann, an wen, was zahlt, ist dabei nur bedingt transparent.