Horoskope faszinieren seit Jahrtausenden. Jeder dritte Franzose und drei Viertel der Deutschen lesen sie zumindest ab und zu - aber wie viel ist dran? Bestimmen die Sterne wirklich unsere Persönlichkeit und unser Leben? „X:enius" erklärt, was hinter astrologischen Vermutungen steckt. Die Moderatoren Emilie Langlade und Adrian Pflug blicken in der Archenhold-Sternwarte in Berlin in die Vergangenheit ihrer Sternzeichen. Weil die Erdachse taumelt, hat sich im Laufe der Jahrhunderte der sichtbare Ausschnitt des Himmels verschoben - und damit auch die Sternbilder.
Astronomisch gesehen ist zum Beispiel „X:enius"-Moderatorin Emilie Langlade nicht Wassermann, sondern eigentlich Steinbock. Diese Verschiebung gilt für alle Sternzeichen. Die Sterne schaffen angeblich geheimnisvolle Verbindungen, zum Beispiel zwischen Charles Darwin und Abraham Lincoln. Der Evolutionsforscher und der US-Präsident wurden am gleichen Tag geboren und sind damit „astrologische Zwillinge" - mit angeblich vielen Parallelen in ihren Lebenswegen.
„X:enius" schaut sich dieses Phänomen am Beispiel eines heutigen astrologischen Zwillingspaars an: Veronika und Vanessa, sie sind mit nur einer halben Stunde Abstand geboren. Damit haben sie fast das gleiche Horoskop. Aber sind die beiden sich wirklich so ähnlich? Eine Astrologin und ein Psychologe gehen dem auf den Grund.
Warum aber glauben so viele von uns an Astrologie? „X:enius" macht einen wissenschaftlich begleiteten Test: Fünf Frauen bekommen exakt das gleiche Horoskop, denken aber, es wäre individuell für sie geschrieben. Alle fünf finden sich darin wieder. Warum, erklärt der Psychologe Martin Kersting. Die Probandinnen lassen sich von dem Ergebnis nicht erschüttern - sie glauben immer noch an Horoskope. Kein Wunder: Religionswissenschaftler sehen in der Astrologie eine Art Ersatzreligion.