Wo ist das Selbst heute noch wirklich weg? Im Flugzeug? Auf dem Mount Everest? Tief in diesem Tal, wo das Internet nicht hinkommt? Wo kann man heute noch Gedanken fassen, die frei vom Rausch sind, der uns umgibt? Wie rettet man die Schaffenskraft eines frühen Morgens über den Tag hinaus, durch endlose Kurven auf schmalen emotionalen Straßen, bis hin zu einem einsamen Bergdorf in dem sich alle Ablenkungen auf das Scheinen der Sonne und das Pfeifen des Windes reduzieren lassen?
Hier oben, im Norden Portugals, hört man es ganz deutlich. Das fließende Wasser, das langsame Sprechen und nachts sogar das Brüllen einsamer, noch nicht totgefahrener Hirsche. Wer aus diesem Tal zurückkehrt, auf den schmalen einspurigen Straßen, die nie geradeaus führen, vorbei an Olivenhainen und Weinfeldern, wird viel zu erzählen haben, weil zwischen den hohen Bergen und tiefen Tälern alle Gedanken dicht beisammen geblieben sind, ohne versendet werden zu können.