Will die katholische Kirche sich retten, muss sie sich ändern, glaubt der ehemalige CDU-Politiker Carl Kau. Mit einer Umfrage unter Katholik*innen will er Reformen erzwingen.
taz: Herr Kau, die katholische Kirche steht nicht erst seit gestern in der Kritik. Wann haben Sie beschlossen, etwas zu unternehmen?
Carl Kau: Es gibt mehrere Gründe für Frustration. Der Klerus, der zurzeit das Sagen hat, ist in vielen Dingen so wirklichkeitsfern, dass er die Gläubigen regelrecht vertreibt. Vor einiger Zeit gab es beispielsweise in Bremen in St. Johann eine Befragung unter Katholiken, die sämtliche Themen, die uns momentan beschäftigen, einfach ausgeklammert hat. Dort wird dann nach Gottesdienstzeiten und ähnlich Banalem gefragt. Aber das, was viele bewegt und aufregt, kam gar nicht zur Sprache. Aber all dem ging voraus, dass ich selbst an Feiertagen meine Kinder nicht mehr dazu bringe, mit uns in die Kirche zu gehen.
Warum nicht?
Weil sie die Kirche ablehnen. Ihnen kommt die Kirche rückwärtsgewandt vor.
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