Lieblingsnürni: Daniel Karmann
Viele kennen ihn wahrscheinlich, ohne sich darüber bewusst zu sein: Auf Pressekonferenzen überregionaler Relevanz oder Sportveranstaltungen von Weltrang kann es schon mal passieren, dass ein Mann mit einer großen Kamera durchs TV-Bild huscht. Als freier Pressefotograf, der vor allem mit der DPA im Auftrag der größten deutschen Presseagentur im Einsatz ist, kommt Daniel Karmann ziemlich rum auf der Welt – und findet dennoch die alltägliche Beschaulichkeit seiner Wahlheimat Nürnberg immer wieder spannend. Vor 47 Jahren im Grenzgebiet Lothringen-Saarland geboren, entdeckt er früh die Leidenschaft zum Fotografieren. Nach dem Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft führt Daniel Karmann das Volontariat als Bildjournalist der DPA nach Stationen in ganz Deutschland 2005 schließlich nach Nürnberg, „ohne zu wissen, was mich da so erwartet.“ Dass es die olympischen Winterspiele in Vancouver, Peking, Korea und Sotschi sein würden, die Vierschanzentournee, für die Karmann im 16. Jahr im Einsatz ist, hätte er damals jedenfalls nicht geahnt. In seiner neuen Heimat Nürnberg fühlt er sich dennoch am wohlsten: „Es erinnert ans Elsass. Kulinarisch, architektonisch und landschaftlich.“ Hier arbeitet Daniel Karmann nicht nur als „Dokumentar, der die Dinge festhalten will, um zeigen zu können, wie’s war“ und für namhafte Großunternehmen, sondern liebt vor allem, „dass mein Beruf ist wie täglich meine eigene Sendung mit der Maus zu erleben“: Orte zu besuchen, wo man sonst nie hinkommen, im Job ganz nebenbei Unmengen Wissen anzuhäufen und „immer in der ersten Reihe zu stehen und dabei selbst nie wahrgenommen zu werden.“ Außer man guckt genau hin.
1. Kleine
Pause oder große Auszeit: meinen Ruheort in Nürnberg finde ich hier:
Ruhe finde ich meist beim Essen oder Kaffee – und dabei muss es nicht mal
so ruhig sein. Wenn es mal nicht zu Hause ist dann entweder in einen der vielen
schönen kleinen Biergärten wie dem Palmengarten, das Paradies, die Bärenschanze
oder Palais Schaumburg (am besten am frühen Abend damit es nicht zu voll ist).
Oder tagsüber zum Kaffee in einen der vielen Locations wie dem Wanderer,
Kaffino oder Deuerlein. Diese Orte paaren meines Erachtens gute Küche bzw. guten
Kaffee mit angenehmem Umfeld.
2. Einen Tag lang Tourist in der eigenen Stadt sein? Dann mache ich in Nürnberg folgendes: Durch die Altstadt schlendern mit allen Touristenhotspots die sie zu bieten hat. Trödelmarkt, Weißgerbergasse, Henkersteg, Hauptmarkt, bis zur Burg um letztendlich auf der Burg den Blick über die Stadt schweifen zu lassen – alles Anblicke, die mir nie langweilig werden.
3. Nürnberg hat viel Geschichte – aber an diesem Ort hat die Stadt für mich Zukunft:
Ganz klar am neuen Campus der Technischen Universität Nürnberg. Aber auch an all den sich stets weiterentwickelnden geschichtsträchtigen Orten wie das ehemalige AEG- oder Quelle-Gelände oder aber auch an der gesamten städtebaulichen Entwicklung wie den vermehrten Zugängen zur Pegnitz in der Stadt oder auch die Sanierung des Volksbades ...
4. Feiern kann
ich in Nürnberg besonders gut hier:
Es gibt für mich nicht den „einen“ Ort zum Feiern, aber viele Ereignisse
die zum Feiern
einladen, ob Bardentreffen, RIP, Nürnberg Pop o.ä. - die Vielfalt der gebotenen Events und des kulturellen Programms übers Jahr hinweg ist zu groß um sich auf nur einen Punkt zu beziehen.
5. Diese
Nürnberger „Ecke" hat es mir angetan:
Die Altstadt in ihrer Gesamtheit. Ich glaube die Optik bzw. der Anblick,
das Bild der Altstadt, die Bauten, der rosa Sandstein, das Fachwerk, die Türme,
die Burg, das Kopfsteinpflaster (und alle Bausünden der Nachkriegszeit mal
ordentlich ausgeblendet), tragen dazu bei, dass ich mich hier sehr wohl fühle.
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