Lieblingsnürni: Pfarrer Hannes Schott
Kabarettist, Mundartdichter, Buchautor, bunter Hund – und evangelischer Pfarrer. Wie geht das denn zusammen? „Es ist eher so, dass es nicht ohneeinander geht“, sagt Pfarrer Hannes Schott und meint, dass seine beiden Berufungen sich gegenseitig befruchten als auch erden – und dass ihm beides einfach ein Wahnsinnsfreude bereitet. 1980 in Bayreuth geboren steht Schott schon seit Schulzeiten auf der Bühne. Die besonderen Fähigkeiten: „Howard Carpendale-Imitationen und Nasenflöte“, sagt Schott im Büro der Kirchengemeinde St. Jakob in der Breiten Gasse und demonstriert sogleich, wie letzteres funktioniert. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Neundettelsau und Heidelberg arbeitet der 43-Jährige zunächst in seiner Heimatstadt, um 2020 nach Nürnberg zu kommen und die erste Pfarrstelle der Innenstadt-Kirche St. Jakob zu übernehmen und im selben Jahr sein Buch „Raus aus dem toten Winkel“ zu veröffentlichen. Seine Gottesdienste hält Hannes Schott schonmal auf Fränkisch, in Wohnzimmern oder Reisebussen und tritt zudem u. a. mit dem Pfarrerkabarett „Das weißblaue Beffchen“ und dem Mundart-Musik-Duo „Zammgebicht“ auf – mit Humor, Demut und nah beim Menschen.
1. Typisch fränkisch: hier zeigt sich die Stadt von ihrer Nürnbergerischsten Seite:
Am Bahnhof. Dort geht’s sowohl in die Fränkische Provinz als auch in die große weite Welt. Beides kommt in Nürnberg zusammen. Und in fünf Minuten ist man mitten in der Altstadt mit ihren historischen Ecken oder in der Südstadt mit allem, was die zu bieten hat. Wenn ich früher von meinen Studienorten oder Reisezielen heimgefahren und in Nürnberg umgestiegen bin, hab ich spätestens am Nürnberger Bahnhof durch den Dialekt gemerkt, dass ich „etz dahaam“ bin.
2. Kleine Pause oder große Auszeit: meinen Ruheort in Nürnberg finde ich hier:
Im Hummelsteiner Park, dieser wunderschönen Oase in der Südstadt. Und ein Biergarten und ein Schwimmbad sind auch gleich in der Nähe.
3. Einen Tag lang Tourist in der eigenen Stadt sein? Dann mache ich in Nürnberg folgendes:
Ich hocke mich in die U-Bahn und steige an Stationen aus, die ich bisher noch nicht kenne und schaue mich dort um. Zwischendurch lausche ich bei der Fahrt ein paar Gesprächen und schaue, dass ich mittags irgendwo ein boar Brodwerschd bekomme.
4. Diese Nürnberger „Ecke“ hat es mir angetan:
„Mein“ Jakobsplatz mit „meiner“ Jakobskirche. Auch wenn das nicht mein Arbeitsplatz wäre, würde ich mich in dieser Kirche mit ihrer besonderen Atmosphäre und Geschichte regelmäßig aufhalten. Wer Interesse an einer Führung hat, soll sich einfach bei mir melden – es gibt viel zu erzählen und zu zeigen.
5. Nürnberg ist für mich Spielwaren, Lebkuchen, Bratwurst, Dürer und …
Kirche! Dass Nürnberg eine kirchlich geprägte Stadt ist und in den Gemeinden ganz viel läuft, konnten wir am Kirchentag zeigen. Ich hoffe, dass wir weiter so positiv und hoffnungsvoll die Stadt prägen können.
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